Kein Spielcasino in Köln!

Rede von Güldane Tokyürek zur Ratssitzung am 9. Juli 2019

Ein Spielcasino fördert die Glücksspielsucht. Die Konsequenz muss deshalb sein: Kein Casino in Köln – weder in Deutz noch am Flughafen!

Spielautomaten machen den Großteil eines Spielcasinos aus. Es ist zu erwarten, dass ein Kölner Spielcasino zu 60 % mit Automaten bestückt wäre. Und gerade das Spielen an Automaten ist die Form der Glücksspielsucht, die am weitesten verbreitet ist.

Gerne wird vorgebracht, dass ein Teil der Gewinne aus dem Spielcasino eingesetzt wird, um gegen die Glückspielsucht vorzugehen. – Meine Damen und Herren, auf eine derartige Argumentation sollten wir uns nicht einlassen. Eine Sucht zu fördern, um mit dem eingenommenen Geld gegen diese Sucht vorzugehen, ist doch absurd!

Das Spielcasino nach Köln zu holen, wurde damals als großer Coup dargestellt. Die Stadt würde von der Spielbankabgabe profitieren, der defizitäre Kölner Haushalt erhielte neue Einnahmen. Diese Hoffnungen sollten Sie deutlich herunterschrauben:

Im Handlungskonzept Glücksspielsucht können Sie lesen, dass die Spielbankabgabe in Bad Oeynhausen in 2012 etwa 3,4 Mio. Euro betrug. Der Anteil der Stadt an dieser Abgabe ist aber gering: Gerade einmal 12 % der Abgabe flossen in den städtischen Haushalt, also 408.000 Euro.

Meine Damen und Herren, es gibt keinen guten Grund dafür, eine Spielbank in Köln anzusiedeln. Wir sollten dieses Projekt jetzt beerdigen!

Einen guten Punkt sehen wir allerdings im Antrag von CDU, Grünen und GUT. Der Deutzer Bahnhof braucht dringend einen Mobilitäts-Hub, um die Verkehrsträger des Umweltverbundes miteinander zu verbinden.

Für den Rest der Fläche finden wir allerdings eine ansprechende Grünfläche städtebaulich deutlich sinnvoller als die nächste Büronutzung.

Daher bitte ich Sie: Stimmen Sie unserem Änderungsantrag zu!