Gute Arbeitsbedingungen für die städtische Beschäftigte beugen Fachkräftemangel vor!

Rede von Güldane Tokyürek zur Ratssitzung am 9. Februar 2023

In der Kölner Verwaltung fehlen seit Langem viele Fachkräfte. Stellen können nicht besetzt werden, in einigen Ämtern fehlen hunderte Mitarbeiter*innen. Die SPD hat dazu auf der Ratssitzung am 9. Februar einen Antrag gestellt. Über bessere Arbeitsbedingungen soll mehr Personal gefunden und zum Bleiben bewegt werden. Güldane Tokyürek, die Sprecherin der Linksfraktion, hat unsere ergänzenden Vorschläge in ihrer Rede vorgestellt:

Heute Mittag haben Tausende von städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf dem Alter Markt für eine Tariferhöhung von 10,5 % mit einem kräftigen Sockelbetrag von 500 Euro protestiert. Ich soll Ihnen schöne Grüße ausrichten!

Die städtischen Kolleginnen und Kollegen sind sauer! Sie brauchen jetzt eine kräftige Lohnerhöhung mit dem Sockelbetrag. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter z.B. in der EG 5 brauchen deutlich mehr Lohn, sonst wandern sie in die Privatwirtschaft ab, sagt uns die Streikführerin von ver.di Köln, Frau Ellen Steinhäuser!

Frau Steinhäuser sagt, man kann über zahlreiche Verbesserung im Rat diskutieren, der Schlüssel des Ganzen ist aber eine kräftige Lohnerhöhung Wir haben diesen Gedanken in unserem Änderungsantrag aufgegriffen, wenn wir vorschlagen, dass alsbald mit dem Personalrat, ver.di, komba und dem DGB und natürlich mit der Verwaltung eine gemeinsame Tagung zum Thema „Für gute Arbeit, gute Entlohnung und tolle Arbeitsbedingungen bei der Stadt Köln“ durchgeführt wird.

Wir machen auch weitere Vorschläge, z.B. eine 10 %ige Ausbildungsquote und wir schlagen vor, Personal auszubilden und anzustellen, das auch ein langfristiges Interesse daran hat, bei der Stadt Köln zu verbleiben.

Jetzt regt sich das Gestaltungsbündnis über die vielen Vorschläge im SPD-Antrag auf. Das muss man aber nicht! Betrachten sie die ganze Sache doch mal sportlich und sachlich. Im SPD-Antrag werden zahlreiche Vorschläge gemacht, auf die die Verwaltung und das Gestaltungsbündnis nicht kommen.

Der SPD-Antrag hat hier im Rat eine Diskussion über den Arbeitskräftemangel erzwungen, der das Gestaltungsbündnis gerne aus dem Wege gegangen wäre. Gerade deshalb unterstützen wir diesen Antrag und haben uns bemüht einen Beitrag zu leisten, wie der Antrag noch besser werden kann.

Liebes Gestaltungsbündnis,

sie werden sich der Diskussion nicht entziehen können, auch wenn sie jetzt mauern. Es findet gerade bundesweit ein kommunaler Wettbewerb um die besten Arbeitsbedingungen und Angebote an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statt, Stichwort: kostenloses Jobticket.

Es wäre doch jetzt spannend, wenn die Verwaltung diese Vorschläge als Prüfauftrag erhalten würde und dazu eine Stellungnahme verfasst, auch mit der Absicht, dass die Verwaltung selbst Vorschläge unterbreitet.

Und sie müssen die Stadtdirektorin und Frau Oberbürgermeisterin Reker gar nicht in Schutz nehmen. Uns ist völlig klar, dass die Abwanderung von Ingenieuren bereits unter OB Roters und Stadtdirektor Kahlen begonnen hatte. Mit Schuldzuweisungen kommen wir nicht weiter, sondern nur mit guten Vorschlägen! – Und da hören wir nicht viel von Ihnen! Wenn sie meinen, diese Diskussion im AVR ersticken zu können, dann täuschen sie sich gewaltig.

Arbeitskräfte kann man nur halten und gewinnen, wenn man auf sie zugeht und ihnen Wertschätzung demonstriert. Das tut der Antrag der SPD und unser Erweiterungsantrag!