Änderungsantrag zur Weiterentwicklung des Bäderkonzeptes

Änderungsantrag zu TOP 2.1.3., Drucksache AN/1672/2007,

Antrag der SPD und Bündnis 90/Die Grünen: Weiterentwicklung des Bäderkonzeptes im Kontext anstehender Gespräche zur Einrichtung von Bürgerbädern

 

1. Der vorhandene Beschlusstext wird am Ende des dritten Spiegelstrichs folgendermaßen ergänzt:  

Durch Bestand erhaltende Maßnahmen sollen die drei Bäder bis 2011 in einen Zustand versetzt werden, dass sie mit einer Generalsanierung langfristig weitergeführt werden können. Es sollen keine Fakten geschaffen werden, die zu einer Schließung der bestehenden Bäder führen.  

2. Nach dem dritten Spiegelstrich wird ein weiterer mit folgendem Text eingefügt:  

Die Gruppenbäder in Nippes und Weidenkirchen stehen an Samstagen und Sonntagen der Öffentlichkeit zur Verfügung.  

Begründung:  

Die Voraussetzungen dafür, dass die Bäder in Nippes, Weiden und Rodenkirchen über 2011 geöffnet bleiben, müssen unbedingt gegeben sein. Dazu gehört eine ordentliche finanzielle Ausstattung, Bestand erhaltende Maßnahmen und die Möglichkeit, so viele Nutzer wie möglich zuzulassen. Das heißt, die Bäder sollten wenigstens an den Wochenenden auch öffentlich zugänglich sein.

Der Bürgerhaushalt war ein guter Indikator dafür, was den Einwohnern Kölns wichtig ist. Der Wunsch nach Öffnung der Bäder auch an den Wochenenden und für nicht organisierte Schwimmer ist auch dort vielfach geäußert worden. Die Kölnbäder AG hat bei der Schließungsbegründung der Bäder unter anderem mit mangelnden Besucherzahlen argumentiert. Dabei haben die eingeschränkten Öffnungszeiten ein größeres Potential an Nutzern gar nicht zugelassen.

Weitere Schließungs-Argumente der KölnBäder AG stellen sich bei näherer Betrachtung als fadenscheinig heraus. Es ist nämlich keineswegs so, dass Köln - was die Bäderdichte angeht - besonders gut da steht. Allein in NRW sind die nächst größeren Städte Dortmund, Essen und Düsseldorf besser mit Schwimmbädern versorgt.

Auch das Argument, in Köln werden Badbesucher weniger stark subventioniert als in anderen Städten, hat zwei Seiten: Im Gegenteil kann man sagen, anderen Städten ist die Versorgung ihrer Bürger mit attraktiven Bädern mehr wert als Köln.

Es ist schon länger bekannt, was auf dem Bildungsportal des Schul-Ministeriums zum Düsseldorfer Vorbildprojekt von "Schwimmen macht Schule" zu lesen ist. Dort zitiert man Prof. Christoph Breuer von der Kölner Sporthochschule mit dem Hinweis, dass es eher an geeigneten Schwimmmöglichkeiten fehlt als an Lehrern. Und dort kann man auch lesen, dass die bessere Auslastung durch das Projekt dem Betrieb der Düsseldorfer Bäder zu Gute kommt.

Das wird in Köln nicht anders sein. Und da es abwegig wäre, das Projekt "Schwimmen macht Schule" 2011 plötzlich zu beenden, besteht auch in dieser Hinsicht langfristig Bedarf an geeigneten und intakten Bädern.

Dass die Bäder zukünftig gut genutzt werden, ist sicher. Für die älteren Bürger, die ja sicherlich mehr werden, ist Schwimmen mit Abstand die beste und angenehmste Möglichkeit, sich körperlich zu betätigen. Vor allem alte und ganz junge Menschen sind auf kurze Wege angewiesen.

Außerdem ist absehbar, dass der Trend zum Baden bzw. Plantschen zurückgeht und das Schwimmen wieder einen höheren Stellenwert bekommt. Und genau für das Schwimmen eigenen sich die Bäder in Nippes, Weiden und Rodenkirchen besonders gut.

Schließlich sei noch betont, wie wichtig die einzelnen Bäder für ihren Sozialraum sind. Sie dienen als Treffpunkt und Ort, an dem prägende und nachhaltig positiv besetzte Erfahrungen gemacht werden, kurz: der Identifikation mit dem Stadtteil. Deswegen ist es notwendig, dass die drei Bäder auch über den jetzt zugesicherten Zeitraum bis 2011 hinaus erhalten bleiben müssen.