Willkürliche Hochhausplanung in Köln stoppen!

Michael Weisenstein

Die Planung des neuen DEVK-Hochhauses konkretisiert sich: Auf dem Gelände des derzeitigen Zooparkhauses soll ein 145 Meter hohes Hochhaus entstehen – so steht es in einer Vorlage, die im Stadtentwicklungsausschuss beschlossen wurde.

Der Versicherer DEVK begründet die Notwendigkeit des Hochhauses damit, dass zu viele Mitarbeiter*innen in externen Gebäuden arbeiteten. Deshalb wolle man eine Zentrale errichten. Der Stadt Köln, die sich zunächst zögerlich gegeben hatte, hatte die DEVK bereits damit gedroht, stattdessen in einer der Nachbarstädte zu bauen. Von der FDP wurde Köln in der Lokalpresse darauf als „Investorenschreck“ betitelt.

Nun lockt die Versicherungsgesellschaft mit einer Kindertagesstätte, Einzelhandel, Gastronomie und einer Aussichtsplattform mit Skybar, die allesamt in dem Hochhaus Platz finden sollen.

Hochhausbauten stellen für Städte besondere Herausforderungen dar. Dies umso mehr, wenn es sich um Bürohochhäuser handelt. DIE LINKE hat daher bereits vor einiger Zeit im Stadtentwicklungsausschuss Antrag auf ein Hochhaus-Moratorium gestellt. Richtig wäre es, zunächst alle laufenden Genehmigungsvorgänge für Hochhausbauten in Köln zu stoppen. Sinnvoll geplant werden kann nämlich erst, wenn ein „Konzept zur Höhenentwicklung der inneren Stadt“ vorliegt. Die Stadtverwaltung hat nun angekündigt, dass ein solches Konzept kommen soll – das DEVK-Hochhaus ist trotzdem bereits vorher beschlossen worden. Der Moratoriums-Antrag der LINKEN wurde abgelehnt.

DIE LINKE setzt sich dafür ein, dass Erfahrungen aus anderen Kommunen in Köln stärkere Beachtung finden sollen. Beispielsweise hat Berlin ein Hochhausleitbild verabschiedet, in welchem nicht nur architektonische, sondern auch soziale Aspekte des Hochhausbaus diskutiert werden.

In Köln wird aktuell scheinbar willkürlich über Hochhausbauten diskutiert. So zum Beispiel bei neuen Hochpunkten im Mülheimer Süden und an der Siegburger Straße. Soziale Gesichtspunkte fallen hier gänzlich unter den Tisch. Auch werden ohne ein verbindliches Konzept städtebauliche Fehlentwicklungen riskiert.

Aktuell liegt der Stadtverwaltung ein Höhenkonzept für die linksrheinische Kölner Innenstadt inklusive der Ringe vor. Dieses unterscheidet sich von dem verbindlichen Hochhaus-Leitbild, welches aktuell entwickelt wird. Das derzeit vorliegende Höhenkonzept dient hauptsächlich dazu, die Sichtachsen von Dom und romanischen Kirchen zu schützen. Der Wirkungskreis des neuen Konzepts ginge darüber weit hinaus.