Vollsanierung schnell in Angriff nehmen

Jörg Detjen

Statement zur aktuellen Situation der Bühnen Köln, 06.04.2010

Ich habe mich immer für eine Konzentration von Oper und Schauspielhaus mit allen Werkstätten hier am Offenbachplatz ausgesprochen.
Die Linke hat den Entwurf des neuen Schauspielhauses als zu hoch und dominant gegenüber der Riphahn-Oper kritisiert und eine Reduzierung und eine finanzielle Deckelung von 230 Mio. Euro gefordert.

Nachdem die Kosten auf über 300 Mio. explodierten und eine Reduzierung der Höhe aus technischen Gründen abgelehnt wurde, haben wir auf der Ratssitzung am 17.12.2009 gegen alle Neubauvarianten und für die Voll-Sanierungsvariante gestimmt.

Seit Dezember hat sich wieder viel geändert: ? Das Bürgerbegehren hat die nötigen Unterschriften gesammelt, ? die Riphahn-Erben werden gegen einen Abriss klagen und ? die finanzielle Lage der Stadt Köln hat sich dramatisch verschlechtert.
Deshalb möchte ich dafür appellieren, einen gemeinsamen Lösungsweg zu suchen. Schuldzuweisungen bringen uns nicht weiter.
Auch ein Neubau wird zeitlich nicht so fertig werden wie prophezeit. Ein Urheberrechts-Verfahren wird einen Abriss des Schauspielhauses mindestens um zwei Jahre verzögern.

Wir brauchen ein gemeinsames Konzept vom Rat, der Verwaltung, der Belegschaft und der Bühnenleitung, der Riphahn-Erben und der Bürgerinitiative Mut zu Kultur. Ein Neubau wäre unrealistisch, aber eine Vollsanierung möglich. Deshalb würde ich mir wünschen, der Rat macht sich auf seiner Sitzung am nächsten Dienstag das Bürgerbegehren zu Eigen und leitet schnell eine Vollsanierung mit allen Akteuren ein.

Jörg Detjen, Fraktionssprecher