Verwirrspiel um Müll aus Italien

Michael Weisenstein

Der Kölner Express meldete Ende März, dass Hausmüll aus Italien in der Niehler Verbrennungsanlage verbrannt werden soll. Dann war der Presse zu entnehmen, dass der Betreiber des Müllofens nichts von italienischem Müll wisse. In der Kölnischen Rundschau vom 12. 04. 08 steht geschrieben: ? Etwa 5000 Tonnen Müll aus Neapel und Umgebung sollen in Köln verbrannt werden?, so ein Vertreter der Bezirksregierung in Köln.

Der Müll soll angeblich günstiger verbrannt  werden, als der Müll aus Kölner Haushalten. Pro Tonne Kölnischen Müll fallen 133 Euro an.

Am 14.04.08 gab sich die AVG gegenüber dem Bezirksvertreter Weisenstein (DIE LINKE. Köln) unwissend. Die AVG beziehe den Müll von einer Zwischenfirma, die den Müll für den Niehler Ofen vorbereitet. Für die AVG sei nicht nachvollziehbar, woher der Müll komme. Bei der Zwischenfirma handelt es sich um die Firma GVG. Diese Firma gehört zu 75 % der Firma Remondis und zu 25 % der AVG.

Die GVG wiederum erklärte auf Anfrage in den kommenden zehn Wochen circa 15.000 bis 20.000 Tonnen Müll aus Italien zu erhalten, vorausgesetzt die Bezirksregierung erteilt ihre Zustimmung. Zum Preis wurden keine Angaben gemacht. Nach Einschätzung des Firmensprechers wird die Gesamtmüllmenge, die in Köln verbrannt wird nicht höher. Das Gesamtkontingent sei festgelegt, von anderen Orten würde dementsprechend weniger Müll nach Köln geliefert.

Es kann darüber gestritten werden, ob es sinnvoll ist Müll aus Italien nach Köln zu fahren, um ihn dort verbrennen. Die Ökobilanz dürfte aufgrund des Transportes negativ ausfallen.

Nicht akzeptabel ist die Informationspolitik der beteiligten Unternehmen und der Stadtverwaltung. Wenn Informationen nicht öffentlich gemacht werden, entsteht beim Bürger der Eindruck, dass etwas verheimlicht werden soll.