Verkehrswende? Geschlechtergerecht! – Diskussionsveranstaltung im Bürgerzentrum Deutz

Eva Haas

Gendergerechtigkeit in der Verkehrs- und Stadtplanung – geht das? Diese Frage wird sich in einigen europäischen Großstädten schon länger gestellt. Denn: Oft richten sich die Planungen - angefangen vom Straßen- und Wohnungsbau über die Parkgestaltung bis hin zu Straßennamen - nach den Bedürfnissen von Männern bzw. nach denen von Männern, die in Autos fahren.

Auch in Köln muss dieses Thema endlich auf die Agenda gesetzt werden. Wie können Kölner Veedel aussehen, die gesellschaftliche Vielfalt wiederspiegeln, barrierefrei, inklusiv, gut erschlossen und vernetzt sind? Wie schafft man Chancengleichheit zwischen verschiedenen Geschlechtern, zwischen Jungen und Alten?

Grundsätzlich gilt: Stadt- und Verkehrsplanung sind nie geschlechtsneutral. Frauen und Männer legen in der Stadt unterschiedliche Wege zurück: Frauen sind meist zu Fuß, per Rad und mit Bus und Bahn unterwegs. Sie legen kleinteiligere Wege zurück, bringen die Kinder zur Kita, machen Besorgungen, versorgen Angehörige. Männer hingegen fahren meist schnell mit dem Auto von A nach B. Für uns als LINKE gilt: Städte sollten für Menschen da sein, nicht für Autos. Unsere Fraktion hat daher zu der beschriebenen Thematik bereits eine Anfrage im Verkehrsausschuss gestellt.

Bei einer Diskussionsveranstaltung im Bürgerzentrum Deutz konnte das Thema noch weiter vertieft werden. Die Veranstaltung war insgesamt sehr gut besucht: Viele Interessierte aus der Stadtgesellschaft und der Kölner Politik sowie einzelne Personen aus der Kölner Verwaltung sind erschienen. Es ergaben sich angeregte Diskussionen mit hoher Publikumsbeteiligung.

Auf dem Podium zugegen waren Referent*innen aus dem universitären Bereich, aus der Verwaltung und aus der Stadtgesellschaft. Diskutiert wurde unter anderem, welche Unterschiede in der Verkehrsmittelnutzung sich bei Menschen verschiedenen Geschlechts beobachten lassen, welche Geschlechterstereotypen noch immer in den Köpfen der Menschen sind, und welche Angsträume es im öffentlichen Verkehr geben kann. Veranstaltet wurde die Podiumsdiskussion von der Fraktion DIE LINKE im Rat der Stadt Köln, der Fraktion DIE FRAKTION, den KLIMA FREUNDEN und der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW. Wir bedanken uns herzlich bei allen Interessierten, die erschienen sind!