Übergabe der Unterschriften gegen die Schließung der Krankenhausstandorte in Riehl und Holweide

Rede von Heiner Kockerbeck

Ich möchte euch dafür danken, dass ihr euch mit viel Engagement gegen die Schließung zweier Krankenhäuser in Köln eintretet. Was ihr bisher mit den Aktionen und der Petition geschafft habt, ist außergewöhnlich!

Die Oberbürgermeisterin würde am liebsten zusammen mit der Verwaltung, der Krankenhausgeschäftsführung und Teilen der Politik ganz lautlos zwei von drei Standorten schließen. Aber das wollen unwahrscheinlich viele Menschen nicht. Sie glauben, dass die Gesundheitsvorsorge in Köln dadurch verschlechtert wird. Auch wir von der Fraktion DIE LINKE sind davon überzeugt, und auch wir haben uns immer dagegen ausgesprochen.

Wir brauchen das Krankenhaus Holweide und die Kinderklinik in Riehl. Die Betten können nicht einfach umgezogen werden. Das muss die Bezirksregierung genehmigen, und wir wissen nicht, ob sie das tut.

Der ganze Kölner Norden ist unterversorgt, was Kinderheilkunde angeht. Ich erinnere nur an die fehlenden Kinderärzte in Chorweiler. Das Kinderkrankenhaus fängt das zum Teil auf. Gerade Eltern, die nicht so viel Geld haben, sind nicht so mobil.

Außerdem wurde es gerade für 20 Mio. Euro erweitert und renoviert. So marode kann das Krankenhaus nicht sein, auch wenn uns die Stadtspitze das weismachen will.

Viele Argumente, wieso Holweide geschlossen werden muss, sind Lügen. Es wurde behauptet, dass es nach der Reform seinen Level-II-Status verliert. Das war ganz offensichtlich eine Lüge.

Aber auch die Einsparungen, die sie durch die Standortschließungen erzielen wollen, erweisen sich als Luftnummern. Bei den Personaleinsparungen wurde mit viel zu hohen Gehältern kalkuliert. Die Röntgenabteilungen an drei Standorten sollen durch eine zentrale Röntgenabteilung ersetzt werden. Ein Drittel des Personals soll dann die selbe Menge an Fällen bearbeiten?? Das leuchtet keinem ein. Wir wissen alle, dass das Land seinen Finanzierungsverpflichtungen nicht nachkommt, und das ein Grund für die finanzielle Situation der Städtischen Kliniken ist. Aber jetzt viel Geld in teure Neubauten zu stecken, löst dieses Problem nicht. Stattdessen sollen die Grundstücke verkauft und das Tafelsilber der Städt. Kliniken an Investoren verscherbelt werden.

Eine funktionierende Gesundheitsversorgung der Kölner Bevölkerung ist wichtiger als fragwürdige Einsparungen. Das „Zukunftsmodell“ der Städtischen Kliniken, wie es die Schließungsbefürworter entwerfen, führt nicht in eine strahlende Zukunft, sondern in den Kahlschlag! Wir wehren uns dagegen!