Telekom-Call-Center:

Bundesregierung muss das Casino auch in der Beschäftigungspolitik schließen!

Zum Scheitern der gestrigen Gespräche zwischen den Betriebsräten und der Deutschen Telekom zur geplanten Schließung von 39 der 63 Call-Center-Standorte erklärt die Kölner Bundestagsabgeordnete Ulla Lötzer:

"Im Hinblick auf das bevorstehende Einigungsverfahren ist die Bundesregierung in der Pflicht, endlich ihren Einfluss als Großaktionär der Telekom für den Erhalt der Standorte und Arbeitsplätze geltend zu machen. Denn aus der Finanzmarktkrise muss auch die Konsequenz gezogen werden, dass Unternehmensentscheidungen nicht länger von den kurzfristigen Renditeerwartungen der Finanzmarktakteure des gescheiterten Casino-Kapitalismus diktiert werden dürfen. Nicht nur die Finanzmärkte, auch die Güter- und Dienstleistungsmärkte müssen wieder im Interesse sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit reguliert werden.

Allein in NRW sind neun Standorte mit 1.600 Beschäftigten von den Schließungsplänen betroffen, an denen der Konzernvorstand trotz zahlreicher Proteste aus den betroffenen Städten festhält. Beschäftigte aus Köln, Aachen, Detmold, Krefeld, Hagen/Iserlohn, Meschede, Mönchengladbach, Münster und Wesel sehen sich von der Konzernleitung vor die Alternative gestellt, den Arbeitsplatz zu verlieren oder unzumutbare Fahrzeiten in Kauf zu nehmen. Der Erhalt dieser Standorte und Arbeitsplätze wäre zugleich ein erster kleiner Schritt, dem Übergreifen der Finanzmarktkrise auf die Realwirtschaft entgegen zu wirken."