Tagespflege in Not

Attila Gümüs

Die regelmäßigen Leser*innen wissen, dass DIE LINKE den Ausbau der Tagespflege, insbesondere in der Großtagespflege, kritisch sieht. Er entspricht ausdrücklich nicht dem Elternwillen, denn die meisten Eltern wollen einen Kitaplatz für ihr Kind. Das hält DIE LINKE aber nicht ab, für die bestehenden Tagespflegepersonen, die sich in einer prekären Situation befinden, in die Bütt zu gehen.

Denn bei den Tagespflegepersonen verhält es sich so ähnlich, wie es z.B. den Rentnern und den Studenten geht: Sie wurden bei den derzeitigen staatlichen Hilfen nicht berücksichtigt. Es scheint so zu sein, dass die politisch Verantwortlichen ganze Gruppen von staatlicher Hilfe ausschließen und erst mal gucken, ob die Betroffenen sich wehren. Erst dann werden sie tätig.

Doch die Tagespflegepersonen wehrten sich und machten in einer Kundgebung zur Ratssitzung am 10. November auf ihre aktuelle Notlage aufgrund der allgemeinen Teuerung aufmerksam. Am Rande dieser Kundgebung kam es mit Mitgliedern der Ratsfraktion zu einem ersten Austausch.

Dem folgte eine Einladung in unseren Arbeitskreis Bildung und Jugend, in dem wir die Anliegen der Interessengemeinschaft Riehler Tageseltern anhörten. Wir überlegten wie die akute, aber auch die allgemeine Situation verbessert werden kann. Denn die Tagespflegepersonen sind nicht auf Rosen gebettet, sondern in einer prekären Situation. Wenn dann die Kosten für Miete, Heizung, Strom und Lebensmittel steigen, sind sie automatisch in einer Notlage.

Verantwortliche Politik hätte dies auf dem Schirm und würde vorausschauend handeln. Nur leider sieht man davon auf Bundes-, Landes- und auch auf kommunaler Ebene zu wenig. Da wird erst reagiert, wenn es schon fast nicht mehr geht. Dann darf man sich aber nicht wundern, wenn Tagespflegepersonen entnervt das Handtuch werfen.

Wir haben die Anliegen der Tagespflegepersonen in den Jugendhilfeausschuss mitgenommen und eine schnelle Lösung eingefordert. Dies wurde uns von der Verwaltung zugesagt. Wir bleiben dran.