St. Gereon nicht zubauen - Höhenkonzept einhalten!

Rede in der Ratssitzung am 23.03.2010

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Sehr geehrte Damen und Herren,

Das Höhenkonzept wurde im Mai 2007 beschlossen. Es ist ein Ärgernis, wenn heute, fast drei Jahre nach der Ratsentscheidung, noch immer kein endgültiger Text des Höhenkonzeptes vorliegt. Es wird höchste Zeit für einen ausgearbeiteten, endgültigen Text!

Nach dem Höhenkonzept ist eine maximale Bauhöhe von 20,10 Meter für St. Gereon festgelegt worden. An diese maximale Bauhöhe muss man sich halten wenn das Höhenkonzept so umsetzen will, wie es gemeint ist!

Wenn es jetzt heißt, mit "Maximalhöhe" sei grundsätzlich "maximale Traufhöhe" gemeint, ist das eine inhaltliche Verschiebung. Es ist eine inhaltliche Verschiebung, die sich in vielen tausend Quadratmetern zusätzlicher Bruttogeschossfläche auf den Dächern der Innenstadt niederschlagen wird ...und jetzt auch schon niederschlägt:

Hinter dem alten Stadtarchiv sind die geplanten Bauten 23,70 Meter hoch und nicht 20,10 Meter.
Mit dem Höhenkonzept ist das nicht zu vereinbaren.

Wenn man über die Höhen am Gereonskloster diskutiert, dann muss man die geplanten Höhen auch nennen.
Das alte Stadtarchiv ist an seiner Traufe etwa 16 Meter hoch. Das direkt daneben geplante Bürohaus bekommt laut B-plan eine Traufhöhe von 17,60 Meter. Das sind 1,60 Meter zu viel.

Die Bauten hinter dem Stadtarchiv bekommen eine Maximalhöhe von 23,70 Meter. St. Gereon hat eine Traufhöhe von 20,10. Das sind 3,60 Meter zu viel.

Sie kennen alle den Ratsbeschluss zum Höhenkonzept. Dort heißt es zu Neubauten an den romanischen Kirchen: falls die bestehende Bebauung niedriger als die Traufkante (der betreffenden Kirche) sein sollte, richtet sich die Höhe nach der bestehenden Bebauung.
Die jetzt noch dort befindlichen Häuser, die abgerissen werden sollen, sind circa 15,8 Meter hoch. Diese Höhe muss also das Maß für die neue Bebauung sein.

Die vorliegende Planung sieht Häuser bis zu einer Höhe von 23,70m maximale Höhe vor. Ein Verstoß gegen die Intention des Höhenkonzeptes!

Das gründerzeitliche Haus, Gereonskloster 6, das so oft als Referenzpunkt herangezogen wird, hat eine Gesamthöhe von 23,50 Meter. Es ist also höher als die Traufe von St. Gereon und nicht niedriger. Es ist nicht richtig dieses Haus als Maßstab heranzuziehen.

Es ist richtig, dass ein aufwändiges Verfahren zur Bürgerbeteiligung stattgefunden hat, es hat mehrere Veranstaltung gegeben, was nutzt das aber, wenn alle Einwände zurückgewiesen werden. Das ist hier der Fall, nur auf den Einwand bezüglich des Spielplatzes wurde eingegangen. Jetzt gibt es sozusagen kleine inoffizielle Zusagen des Investors, einen Baukörper um 1,41 Meter zurück zu setzten. Ein Staffelgeschoss wird etwas nach hinten versetzt, die Balkone zur Kirche hin sollen in ihrer Größe etwas reduziert werden.

Diese Zusagen können nicht mehr politisch kontrolliert werden. Sie werden Gegenstand eines Baugenehmigungsverfahrens sein. Politischer Druck ist da nicht mehr zu machen.

Wir fordern die politischen Mitstreiter auf, heute dieser Vorlage nicht zu zustimmen. Die Verwaltung soll ein Mediationsverfahren durchführen. Am Ende muss ein echter Kompromiss stehen, der die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt und vor allem dem politischen Willen des Höhenkonzeptes gerecht wird!