Rede zur geplanten Schließung von Sparkassen-Fillialen

Jörg Detjen

Es ist noch nicht allzu lange her, da haben wir hier darüber debattiert, ob die Stadt Köln der Sparkasse über 300 Millionen Euro geben soll.

Warum? Die Sparkasse hat große Verluste in den letzten Jahren zu verzeichnen, Pleite um Pleite: die RTL-Hallen, das MMC-Geschäft, die Wertpapiere und zwangsweise die WestLB-Verluste. Wir hatten sogar auf Antrag meiner Fraktion eine aktuelle Stunde zu diesem Thema.

Damals prophezeite ich: ?Da kann also noch etwas auf uns zukommen, liebe Kolleginnen und Kollegen?. Jetzt kommt es auf die Menschen in Köln zu, die nun für die miese Bilanz zahlen sollen, weil man ihnen ihre Sparkasse im Veedel aus Kostengründen wegnehmen will. In der geführten Debatte sagte der Kollege Börschel: ?Eine Sparkasse unterscheidet sich nur dann von einer Bank, wenn sie mehr ist als ein reines Geldhaus, das Kredite vergibt. [?] Wenn sie aber eine wirkliche Sparkasse sein will, ist sie dem öffentlich-rechtlichen Auftrag verpflichtet. Es müsste unser gemeinsames Ziel sein, sowohl innerhalb der Aufsichtsgremien, zum Beispiel im Verwaltungsrat, als auch hier im Rat, darüber zu diskutieren, auf welche Art und Weise wir eine solche Sparkasse auffordern, wichtige infrastrukturpolitische Hilfestellungen zu leisten.? Dazu passt es aber nicht, wenn die Sparkasse jetzt ihre eigene Infrastruktur Stück für demontiert.

Wer von Ihnen will den Seniorinnen und Senioren in Porz erklären, dass der ehemalige Bürgermeister Müller 300.000 Euro behalten darf und gleichzeitig macht die Sparkassen-Filiale dicht? Nein, meine Damen und Herren. Eine Sparkasse unterscheidet sich nur dann von einer Bank, wenn sie mehr ist als ein reines Geldhaus, das Kredite vergibt! Wir sprechen immer von der Dienstleistungsgesellschaft und schränken die Dienstleistungen weiter ein. So geht das nicht.  

Alle betroffenen Bezirksvertretungen haben sich in Anträgen oder Resolutionen an uns, an den Rat der Stadt Köln gewandt, damit wir diesen Filialkahlschlag aufhalten. Auch die Seniorenvertreter machen sich für den Erhalt der Filialen stark. Wir alle sind uns sicher einig: Die Bezirksvertretungen sind näher an den Menschen. Sie wissen, was für ihre Veedel wichtig und notwendig ist. Das kann kein Verwaltungsrat am grünen Tisch beschließen.  

DIE LINKE. setzt sich dafür ein, für die Vorlage der Bezirksvertretungen zu stimmen, damit die Menschen ?ihre? Sparkasse behalten können.