Oben Bleiben mit 60 Meter Bahnen
Dieses Jahr steht einer der wichtigsten, verkehrspolitischen Entscheidungen im Rat an: Welche Maßnahmen sollen ergriffen werden, um die KVB zu verbessern? Während andere Fraktionen auf eine Tunnelvariante plädieren, wirbt die LINKE mit einer kostengünstigen, umweltfreundlicheren Variante zum Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel. Die LINKE hat sich ausführlich mit alternativen Möglichkeiten zur Kapazitätserweiterung auf der Ost-West-Achse beschäftigt und somit stellt Michael Weisenstein diese Alternative vor.
Rede von Michael Weisenstein zur Ratssitzung am 21. März 2024.
"Im Frühsommer soll der Rat darüber entscheiden, ob die KVB auf der Ost West Achse zwischen Heumarkt und Aachener Weiher oben ausgebaut werden soll oder in einen Tunnel verlegt wird. Der logische Verstand muss sich für oben entscheiden.
Beide Varianten, ob oben oder unten sehen auf der Linie 1 verlängerte Züge vor, um die Kapazität zu erhöhen. In der öffentlichen Wahrnehmung wird immer von einer Kapazitätserhöhung von 50 Prozent gesprochen. Das stimmt aber nicht, weil die 90 Meter langen Züge nur auf der Linie 1 möglich sind. Bei den Linien 7 und 9 bleibt es bei 60 Metern und somit bei der herkömmlichen Kapazität. Ein Waggon mehr an den Bahnen der Linie 1 ergibt insgesamt nur eine Erhöhung von 20%; diese würde im Tunnel auch noch zementiert.
Die LINKE hat sich ausführlich mit alternativen Möglichkeiten zur Kapazitätserweiterung auf der Ost West Achse beschäftigt. Dabei haben wir unabhängige Verkehrsplaner unter andren Professor Dr. Stöltig der TH Köln zu Rate gezogen.
Lassen Sie mich bitte das Prinzip erläutern:
- Es bleibt bei 60 Meter Bahnen.
- Die Haltestellen Neumarkt und Heumarkt erhalten je Fahrtrichtung versetzte Mittelbahnsteige mit jeweils zwei Haltegleisen. Somit verdoppeln wir die Bahnsteigkanten.
- Am Neumarkt bleibt der Haltepunkt für die Fahrtrichtung Westen am jetzigen Standort und erhält ein Umgehungsgleis für die Fahrtrichtung Ost. Die Haltestelle für Richtung Osten liegt vor der VHS in der Cäcilienstrasse. Das ist im Übrigen auch eine Variante der Verwaltung (Variante 8.2, für 90 Meter Bahnen).
- Das gleiche Prinzip gilt auch für den Heumarkt. Dazu hat die Verwaltung keine Planung vorgelegt, weil versetzte Mittelbahnsteige am Heumarkt für 90 Meter Bahnen aus Platzgründen nicht zu realisieren sind. Die richtige Antwort darauf ist aber nicht der Verzicht auf versetzte Mittelbahnsteige sondern die Beibehaltung der 60 Meter Bahn. Ansonsten bleibt der Heumarkt dauerhaft eine Nadelöhr
- Durch die Verdoppelung von Bahnsteigkanten und der Umfahrungsgleise sparen wir jede Menge Zeit in der Abfertigung an den Haltestellen. Die gewonnene Zeit nutzen wir zur Taktverdichtung.Künftig können auf dem Nadelöhr zwischen Deutzer Brücke und Neumarkt mehr Züge fahren. Nämlich 20 statt 12 auf der Linie 1, und 8 statt 6 auf der Linie 7. Die Angaben beziehen sich auf eine Fahrtrichtung. Dies ergibt eine Kapazitätserhöhung insgesamt um 33% und schlägt die Kapazitätserhöhung des Langzugkonzeptes um 20%.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, mit diesem Konzept sparen wir jede Menge Zeit und Geld. Denn wir brauchen keine Bahnsteigverlängerungen in den Außenbereichen, an 34 Haltestellen. Die Umbauten am Neumarkt und Heumarkt halten sich in Grenzen.
Der Arbeitstitel könnte lauten.
Oben Bleiben mit 60 Meter Bahnen, Kapazität erhöhen, Geld und Zeit sparen.
Wir bitten Sie, über unseren Vorschlag nachzudenken und ihn ernsthaft zu prüfen. Deswegen beantragen wir heute, die Beschlussvorlage zur Ertüchtigung der Ost West Achse, ergänzt durch unserem Vorschlag, zur Beratung mit in den Gremienlauf zu geben.
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit."
Unser Antrag wurde gegen unsere Stimmen und die Stimmen der Gruppe KLIMA FREUNDE & GUT sowie bei Stimmenthaltung der Fraktionen AfD und Die FRAKTION abgelehnt.