Rikscha-Projekt zuerst im Sozialraum starten

Michael Weisnstein

Rede zum Ratsantrag "Radeln ohne Alter"

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der vorliegende Antrag von Jamaika-Plus ist ein netter Antrag.
Wer kann da was dagegen haben?  Seniorinnen und Senioren sollen mit der Rikscha ausgefahren werden.
Es ist gut wenn die ältere Generation in Bewegung bleibt und soziale Kontakte pflegen kann.
Meine Damen und Herren,
wenn solche Projekte an den Start gehen muss aber immer die soziale Frage mitgedacht werden.
Wir haben in Köln viele arme Alte.
Alte Menschen mit wenig Geld haben es viel schwerer, Abwechslung und soziale Kontakte in den Alltag einzubauen, als Menschen, die finanziell gut da stehen.
Wer Geld hat, kann sich mit Taxi oder auch mit der Rikscha zum Kaffeekränzchen oder in den Zoo fahren lassen.
Das können sich arme Alte kaum leisten.

Liebe Kolleginnen und Kollegen.
Es gibt Stadtteile, da ist die Zahl der Seniorinnen, die von Transferleistungen leben sehr hoch.
Schauen wir mal nach Chorweiler: In der Hochhaussiedlung leben über 40 % der Menschen im Rentenalter von der Grundsicherung im Alter, nach SGB 12. Stadtweit müssen nur 7,6 % der Senioren ihren Lebensunterhalt durch die Grundsicherung bestreiten.
Diese Zahl zeigt, wie weit die Armuts- und Reichtumsschere in unserer Stadt auseinander geht.

Das Amt für Statistik hat eine sehr gute Publikation zu der sozialen Lage in der Stadt herausgegeben.

In den 11 Sozialräumen ist die Lage besonders prekär. Die Armutsquote ist in diesen 11 Gebieten weit über dem Schnitt.
Bitte folgen Sie unserem Änderungsantrag, lassen Sie uns das Rikscha-Projekt in den elf Sozialräumen starten.