Kein weiteres Hochhaus am Friesenplatz

Am Friesenplatz möchte ein privater Investor das vorhandene 39 Meter hohe Gebäude Hohenzollernring 62 abreißen und durch einen 99 Meter hohen Neubau ersetzen. Die Stadtverwaltung schlägt der Politik vor, eine Höhe von bis zu 67 Metern zu erlauben.

Das neue Ratsbündnis ist sich in dieser Angelegenheit nicht einig. Die Entscheidung ist daher von der Tagesordnung des Stadtentwicklungsausschusses am 11. März genommen worden.

Hierzu nimmt Michael Weisenstein, der stadtentwicklungspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Rat der Stadt Köln, Stellung:

„Im August 2020 hat der Baudezernent Markus Greitemann bei einemGespräch des Hauses der Architektur Köln noch selbstbewusst erklärt: ‚Wir sind es, die Stadtentwicklung machen.‘

In Wirklichkeit wird vor Investoren gekuscht. Dafür werden Sachverhalte zurechtgebogen und Beschlüsse des Rates unterlaufen. In der Konsequenz befürwortet die Stadtverwaltung eine weitere städtebauliche Fehlentwicklung.

Am nahen Rudolfplatz kann man besichtigen, welche Folgen eine zu investorenfreundliche Auslegung des Baurechtes hat. Hier wird die Hahnentorburg von dem viel zu hoch und wuchtig geratenen Neubau fast erschlagen.

Solange das neue, vom Hauptausschuss am 07.04.2020 beauftragte Höhenkonzept für den Bereich der Inneren Stadt nicht vorgelegt, diskutiert und beschlossen ist, gilt das alte Höhenkonzept.

Und auf dieser Grundlage lehnt DIE LINKE eine von diesem Höhenkonzept abweichende Bebauung am Friesenplatz ab. Es gilt also: 22,50 m über Gehweg plus ein zurückversetztes oberstes Geschoss.“

Interview mit Michael Weisenstein