Hotels zur Unterbringung von Geflüchteten kaufen, nicht mieten!

Die Unterbringung von Geflüchteten in Hotels ist teuer. In knapp der Hälfte aller Hotels zahlt die Stadt Köln den Spitzenpreis von 35 Euro pro Nacht und Person.

Diese Entgelte hält der Fraktionsvorsitzende der LINKEN, Jörg Detjen, für zu hoch:

„Auch wenn die belegten Gebäude früher Hotels waren: Jetzt unterscheiden sie sich ganz deutlich davon. Hotelzimmer sind mit maximal zwei Personen und einem Zustellbett belegt statt mit einer Familie und Stockbetten in einem Zimmer. Der Hotelstandard mit täglicher Reinigung und Handtuchwechsel wird natürlich in einem Objekt mit Dauerbelegung nicht erfüllt. Das muss auch nicht sein. Aber für einen niedrigeren Standard muss auch weniger bezahlt werden.“

Jörg Detjen führt weiter aus: „Die Stadt selbst gibt an, ihre Flüchtlingsunterkünfte kostendeckend für 15,48 – 54,09 Euro pro qm betreiben zu können. Selbst das teuerste Objekt kostet Köln für 50 qm 2.704,50 monatlich. Eingeflossen in diese Rechnung sind die Bauunterhaltung, Personal wie Hausmeister, Möblierung und Nebenkosten. Mehr Leistungen erbringt auch der Hotelier nicht.“

„Kaufen statt mieten“ hält Jörg Detjen für eine machbare Option:

„Wir dürfen den Miethaien nicht weiter gutes Geld in den gierigen Rachen werfen. Ich bin überzeugt, dass sich ein Teil der Flüchtlingsunterkünfte als Hotel nicht gerechnet haben. Wer weiß, wie es um die Betriebe ohne den Tropf der Stadt jetzt bestellt wäre? Statt Vertragsverlängerungen sollte die Stadt demnächst ein Kaufangebot anbieten. Wenn ein Siebenjahresvertrag Frau Horitzky den Kauf eines Hotels ermöglicht, rechnet sich das auch für die Stadt.

Mehrere Eigentümer besitzen mehrere Hotels, die angemietet wurden. Einzelne Vertragspartner scheinen darüber hinaus auch untereinander verbunden zu sein.

Jörg Detjen vermutet dahinter ein Geschäftsmodell:

„Die Stadt muss selbst für die Flüchtlingsunterbringung sorgen und eigene Unterkünfte mit einem guten Standard bauen oder kaufen. Tut sie das nicht, nutzen skrupellose Geschäftsleute das Leid der Geflüchteten aus, um den großen Reibach zu machen. Eine Hotelunterbringung kann immer nur ein Notnagel für Spitzenzeiten sein, etwa um eine Unterbringung in Turnhallen zu vermeiden. Dann macht sie Sinn.“