Deutsch- und Integrationskurse für Flüchtlinge und Asylbewerber: DIE LINKE fordert mehr Lohn und bessere Verträge für Lehrkräfte

Die Lehrkräfte in den Integrations- und Deutschkursen der Volkshochschule Köln arbeiten meist langjährig auf Vollzeitbasis für ihren Arbeitgeber. Obwohl sie eine Hochschulqualifikation besitzen, die der von Lehrkräften im Schuldienst vergleichbar ist, beträgt ihr Bruttojahreseinkommen nicht einmal die Hälfte von deren Verdienst. Als Honorarkräfte haben sie keine Lohnfortzahlung bei Krankheit, müssen sie verpflichtende Fortbildungen selbst bezahlen, beteiligt sich der Arbeitgeber nicht an den Sozialversicherungskosten. Bei Erreichen des Rentenalters droht Altersarmut.

Die Deutsch- und Integrationskurse erfolgen im Auftrag des Bundesministeriums für Asylbewerber und Flüchtlinge und teils der Arbeitsagentur. Beide zahlen Entgelte an die Volkshochschule. Auf der Basis dieser Gelder zahlt die Volkshochschule den Lehrkräften 21 Euro je Unterrichtsstunde. Der Deutsche Volkshochschulverband (DVV), die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie die Träger der beruflichen Weiterbildung fordern seit Längerem ein Mindesthonorar von 30 Euro die Unterrichtsstunde.

Angesichts der am 27.10. in Köln stattfindenden Demonstration der Lehrkräfte der Deutsch- und Integrationskurse meint Heiner Kockerbeck, bildungspolitischer Sprecher der Ratsfraktion DIE LINKE:

„Die Stadt Köln als Arbeitgeber muss eine Vorbildfunktion für alle Träger der Weiterbildung haben. Niedriglöhne und prekäre Arbeit darf es bei ihr nicht geben. Unsere Ratsfraktion setzt sich dafür ein, dass die Stadt den Forderungen nach mehr Lohn und besseren Arbeitsverträgen deutlich entgegenkommt. Mittelfristig sollten alle fest angestellt werden. Das ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit und finanziell machbar.“

Die Deutsch- und Integrationskurse sind insgesamt eine Erfolgsstory für die Kölner Volkshochschule. Starteten sie 2005 mit 52 Kursmodulen, so waren es 2014 bereits 204 Kursmodule mit 860 Teilnehmenden. Der Ratsausschuss für Schule und Weiterbildung hat am 19.10. erst eine starke Erweiterung der Integrationskurse aufgrund des weiter steigenden Bedarfs beschlossen.

Zugleich verweisen die Lehrenden in den Kursen darauf, dass sie angesichts der hohen Zahl von Geflüchteten und Asylbewerbern, die unser Land erreichen, einen wichtigen Beitrag zur Integration dieser Personengruppe in Beruf und Gesellschaft leisten. Sie vermissen eine entsprechende Anerkennung für diese Leistung.

Angelika Link-Wilden, Sprecherin des Kreisverbandes DIE LINKE. Köln, sagt:

„An der Willkommenskultur darf nicht gespart werden. Die Lehrkräfte der Deutsch- und Integrationskurse brauchen jetzt ein Signal der Ermutigung und der Aufwertung ihrer wichtigen Arbeit. Das ist auch eine Frage der Qualität der Kurse, die für die berufliche und gesellschaftliche Integration von Geflüchteten immens wichtig sind. Deshalb stehen wir hinter den Forderungen der Lehrenden und der GEW.“