Dem Ebertplatz helfen weder Mauern noch Verdrängung

Michael Weisnstein

Michael Weisensteins Rede zur Aktuellen Stunde am 14.11.2017

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Es gibt keine drogenfreie Gesellschaft und so lange in einer Gesellschaft die Drogenpolitik von Verboten bestimmt wird, wird es illegalen Drogenhandel geben.

…Am Ebertplatz und an anderen Orten in der Stadt.

Wir können dem Drogenhandel am Ebertplatz nicht mit Mauern begegnen.

Mit einer einfachen Verdrängung der Drogenszene haben wir nichts gewonnen. Schon jetzt zeigt sich eine Verlagerung des Drogenhandels in die Grünanlage am Theodor Heuss Ring.

Wir brauchen ein gesamtheitliches Konzept, um die Situation am Ebertplatz zu befrieden.

  1.  Wir brauchen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter am Ebertplatz, die den Menschen Perspektiven jenseits von Drogenkonsum und Drogenhandel aufzeigen.
  2. Wir brauchen die Künstler/innen und Künstler in den Läden in der unteren Ebene, weil Sie zur Belebung des Platzes beitragen.
  3. Die kaputten Rolltreppen und Lampen in der unteren Ebene des Eberplatzes müssen in Ordnung gebracht werden. Der Brunnen ist zu reparieren. Es muss gestrichen und intensiv geputzt werden.
  4. Der Ebertplatz muss ein Teil der Stadt werden. Der Platz muss so attraktiv werden, dass die Bewohnerinnen und Bewohner von der Neusser Straße, dem Eigelstein und der anderen umliegenden Straßen den Eberplatz nutzen. Der Ebertplatz muss ein städtischer Platz werden, auf dem man sich gerne aufhält. Der Ebertplatzt braucht wie jeder funktionierende innerstädtische Platz Brunnen, Bänke und Bäume.

Meine Damen und Herren,

Auch wenn es die optimale Lösung wäre, wir können mit der Umgestaltung des Ebertplatzes nicht warten, um den Platz nach historischem Vorbild rein oberirdisch zu gestalten.

Sie alle haben mit ihrem unsinnigen Gutachten zur Frage einer Tiefgarage unter dem Platz auch dazu beigetragen, dass die Umgestaltung des Ebertplatzes nicht angegangen worden ist.

Die rein oberirdische Gestaltung des Ebertplatzes im Rahmen des Masterplans wäre die Kür. Jetzt müssen wir erst mal die Plicht abliefern:

Die Architektur des Platzes mag aus der Zeit gefallen sein, aber wir müssen damit umgehen. Aber nicht mit Mauern, sondern mit ordentlicher Instandsetzung und mit Maßnahmen, die Aufenthaltsqualität schaffen für alle Alle!