Marx in der Stadtbibliothek

Jörg Kobel

Am 6.6. war nicht nur die Sitzung des Kulturausschuss, sondern mittags auch ein sehr schöner Termin in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln.

Viele kennen das auffällige Gebäude an der inneren Kanalstrasse. Der Bau, eröffnet 1966, mein Jahrgang, zeichnet sich durch eine fensterlose Betonwabenverkleidung aus, ähnlich der der Hortenkaufhäuser früher.

Mit dabei auf Einladung des Direktors Dr. Hubertus Neuhausen war Projektleiterin Dr. Christiane Hoffrath und unser Mann in Berlin, Matthias W. Birkwald. Nachdem ein Kuratorium wichtige Arbeit zur Rettung der integrierten Franz-Wallraf-Bibliothek geleistet hat, ging es nun um die historische Sammlung des Hauses selber. Man warb um Unterstützung der Politik.

Wir bekamen wichtige Exponate zu sehen und durften sogar einen alten Ledereinband streicheln. Entgegen landläufiger Meinung freuen sich alte Bücher auf den Kontakt mit (ähnlicher) menschlicher Haut, und so fühlten wir uns ohne Handschuhe haptisch ein ins geistige Erbe der Stadt.

Mit dabei ein Meilenstein: Eine Originalausgabe vom „Manifest der kommunistischen Partei“ von 1848 in gebrauchtem Zustand. Eine schöne Überraschung … ein Gespenst geht um in Europa.

Vielen Dank an die Mitarbeiter der Universitäts- und Stadtbibliothek.