Köln unterstützt Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien

Sarah Niknamtavin

Die Lage in den Erdbebengebieten in Syrien und der Türkei ist weiterhin katastrophal. Egal, mit wem man spricht, der oder die Verwandtschaft in der Türkei hat: Jede*r kennt jemanden, der oder die direkt vom Erdbeben betroffen ist.

Es ist ein Armutszeugnis, dass Deutschland die Einreise von Erdbebenopfern ohne Visa nicht erleichtert hat und nur wenige tausend Menschen ein Visum erhalten haben. Der Integrationsrat hat das schon im Februar deutlich kritisiert und einstimmig eine Visumserleichterung gefordert.

Die Hilfsbereitschaft der Kölner*innen ist sehr groß. Viele haben Geld gespendet und es haben beispielsweise zwei Kölner*innen beim Aufbau einer Kita in Hatay geholfen.

Allerdings gibt es Medienberichte, nach denen die türkische Regierung bewusst Gebiete nicht versorgt, die Erdogan politisch nicht gewogen sind. Das ist ein Skandal und muss deutlich verurteilt werden! Hilfsbereitschaft kann nicht von Glaubenszugehörigkeit oder Herkunft abhängen!

Zur Ratssitzung im Mai hat der Integrationsrat zwei Anträge eingebracht. Er möchte eine Koordinationsstelle für die Kölner Hilfen für die Erdbebenopfer. Mit ihr soll die Verwaltung auch prüfen, wie die Stadt Köln kurzfristig über humanitäre und Katastrophenhilfe Menschen in besonders betroffenen Gebieten - insb. solche Gebiete, die bisher unterversorgt sind - unterstützen kann. Außerdem soll eine Gemeinde unterstützt werden, quasi parallel zur neu geschlossenen Städtepartnerschaft mit der ukrainischen Stadt Dnipro.

Beide Anträge bekamen im Rat eine deutliche Mehrheit. Lediglich die AfD stimmte dagegen.