Klimagerechtes Bauen ist möglich

Rede von Michael Weisenstein zur Ratssitzung am 14. Dezember 2021

Zunächst vielen Dank, dass Sie das Thema Klimaanpassung heute auf die Tagesordnung gesetzt haben. Wir müssen die wachsende Stadt so gestalten, dass sie auch unter verschärften Klimabedingungen lebenswert bleibt. Das beschreiben sie in ihrem Antrag.

Eine besondere Herausforderung ist es, viele Wohnungen zu bauen und dabei den Klimawandel zu beachten. Es führt aber kein Weg daran vorbei. Wir müssen tausende Wohnungen jährlich bauen. Vor allem preiswerte. Ohne neue Siedlungen im Außenbereich schaffen wir das nicht.

Klimaschutz und Klimaanpassung stehen nicht im Widerspruch zum Neubau, wenn 

  1. mit Fläche effektiv umgegangen wird
  2. die Ausrichtung der Häuser Frischluftzufuhr zulässt
  3. grüne und blaue Infrastruktur mitentwickelt wird
  4. ressourcenschonende Baustoffe verwendet werden
  5. der Verkehr, das Heizen  und die Stromversorgung Co2 arm erfolgen.

Letztes Wochenende fand ein Planungsworkshop zu Kreuzfeld statt. Da wurde mit Experten viel über das klimagerechte Bauen gesprochen. Ich bin optimistisch, dass Kreuzfeld und viele andere neue Großprojekte auch unter Klimaaspekten geplant und gebaut werden können.

  • Anpassung an den Klimawandel muss unter dem Gesichtspunkt der Umweltgerechtigkeit gesehen werden. Es sind die Viertel, in denen die Armen leben, in denen öffentliches Grün knapp ist, und die von viel Asphalt und Beton geprägt sind. Dies sind die Viertel, die durch den Klimawandel besonders belastet sein werden.
  • Wir müssen auch das Thema der Entsiegelung angehen. Wenn bisherige Nutzungen enden und Gelände brachfällt, dann muss es zur Standardmaßnahme werden, die Fläche wieder zu entsiegeln. Das ist wichtig für die Versickerung bei Starkregen, und für die Kaltluftentstehung statt aufheizender veriegelter Flächen.