Jüdisches Museum verwirklichen - Keine unendliche Baustelle vor dem Rathaus!

Jörg Detjen

Rede in der Ratssitzung am 08.04.2014

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

meine Damen und Herren, 

DIE LINKE war in den letzten Jahren bei mehreren Unterschriftensammlungen und Bürgerentscheiden dabei: GAG, Schauspielhaus und Godorfer Hafen. Bei allen drei Themen war das Interesse sehr groß. Ihr Bürgerentscheid zum Jüdischen Museum ist doch eher mau. Dazu kommt, dass sie noch nicht einmal die formalen Kriterien eingehalten haben, auch das ein Armutszeugnis. Warum sollen wir uns davon beeindrucken lassen?  

Wenn wir ihrem Antrag folgen, würde das ganze Projekt über Jahre verschoben und wir hätten eine unendliche Baustelle vor dem Rathaus. Was aber noch viel schwerer wirkt, und das ist der LINKEN ganz wichtig, die Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Rheinland wäre damit ein für alle mal vom Tisch. Ein wichtiger Vertrag über eine Jahrzehnte lange Zusammenarbeit und damit ein strategischer Ansatz, kulturelle Einrichtungen im Rheinland gemeinsam mit anderen kommunalen und öffentlichen Einrichtungen zu betreiben, wäre vernichtet.  

Wir können auch die Kritik überhaupt nicht nachvollziehen, dass sie die Reduzierung der Museumsflächen jetzt kritisieren. Sie wollten doch einen kleineren und flacheren Baukörper. Sie wollen die Funde aus dem jüdischen Leben und der jüdischen Geschichte nicht gesondert präsentieren und in einem Museum aufbereiten. Das war aber immer der Kern des Projektes, über den große Einigkeit bei den unterschiedlichen Befürwortern und Kritikern bestand. Deshalb reduziert sich der Anhängerkreis von ihrem Konzept ganz rapide.  

Wir halten die Arbeit von Dr. Trier und seinem Team für zielführend und sind dem Landschaftsverband dankbar, dass er immer wieder die Zusammenarbeit mit der Stadt Köln sucht.