Immer weniger bezahlbare Sozialwohnungen: Stadtverwaltung verschleiert schlechte Zahlen

PressemitteilungenRatsfraktion

Die Stadtspitze um Oberbürgermeisterin Reker brüstet sich mit über 1.327 bewilligten Sozialwohnungen für das Jahr 2022. Tatsächlich wurden nur 334 Förderbescheide für neue Wohnungen erteilt. Bei den anderen 993 Förderbescheiden handelt es sich um Modernisierungen bereits bestehender Wohnungen.

Michael Weisenstein, wohnungspolitischer Sprecher der Linksfraktion, erklärt dazu:

„Es ist ein starkes Stück, dass Oberbürgermeisterin Reker verlauten lässt, die Wohnungsbauziele seinen übertroffen worden. Das von Frau Reker und ihrem Wohnungsbaubündnis ausgerufene Ziel, mindestens 1.000 neue Sozialwohnungen zu schaffen ist wieder einmal weit verfehlt.“

Der Anteil von preiswerten Sozialwohnungen schrumpft immer weiter. Ihr Anteil am Kölner Wohnungsmarkt beträgt weniger als sieben Prozent. Fast die Hälfte aller Kölner*innen haben – entsprechend ihrem Einkommen – Anspruch auf eine geförderte Wohnung. Um diese ungenügende Quote an geförderten Wohnungen zu halten müssten jährlich mindestens 2.000 neue Sozialwohnungen entstehen.

Mit dem Verschleierungsversuch hinsichtlich der Zahlen scheint auch eine Kapitulation in der Wohnungsfrage allgemein einherzugehen. Nichts deutet auf eine echte Initiative von Oberbürgermeisterin Reker und dem Mehrheitsbündnis aus Grünen, CDU und Volt hin.

Dabei ist klar was zu tun ist: Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften GAG und WSK brauchen ebenso wie die Wohnungsbaugenossenschaften die Unterstützung der Stadt, weil sich die Rahmenbedingen im Wohnungsbau verschlechtert haben. Zinsen und Baukosten steigen. Bauland ist so teuer wie nie zu vor.

Weisenstein fordert von der Stadtspitze und dem Mehrheitsbündnis im Rat:

„Stellen Sie Kommunalkredite und günstiges Bauland für diejenigen bereit, die ein Interesse an der Versorgung der Bevölkerung mit bezahlbarem Wohnraum haben. Unterstützen Sie die kommunalen Bestandshalter und die Wohnungsbaugenossenschaften!“