Helios-Gelände und Baulücken auf der Venloer Straße

Antrag zur Ratssitzung am 25.11.2010, gemeinsam mit Deine Freunde

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Fraktion DIE LINKE und Thor Zimmermann (Deine Freunde) bitten Sie, folgenden gemeinsamen Antrag auf die Tagesordnung der kommenden Sitzung des Rates zu nehmen:

Die Verwaltung wird beauftragt, die derzeit bestehenden Baulücken, minder bebauten Grundstücke und abbruchreifen Gebäude an der Venloer Straße von Innerer Kanalstraße bis Ecke Lessingstraße festzustellen bzw. aus dem Baulückenkataster zusammenzustellen.
Die Verwaltung möge bewerten, ob auf diesen Grundstücken eher eine Wohn- oder Gewerbebebauung (insbesondere Einzelhandel) oder eine Mischnutzung vorteilhaft wäre. Dabei soll die zu realisierende Quadratmeterzahl angegeben werden.
Diese Mitteilung soll dem Stadtentwicklungsausschuss und der Bezirksvertretung Ehrenfeld kurzfristig zur Verfügung gestellt werden.

 

Begründung:

In den letzten Monaten hat ein Diskussionsprozess über die Planung und Bebauung des Heliosgeländes begonnen. Erste Überlegungen des Investors, ein Einkaufszentrum mit mehr als 20.000 Quadratmetern zu entwickeln, werden vom Oberbürgermeister und der Verwaltung kritisch gesehen. Viele Anwohnerinnen und Anwohner lehnen die Pläne ab. Eine Bürgerinitiative hat sich gebildet und protestiert gegen ein Shopping-Center.

Das neue ?Einzelhandels- und Zentrenkonzept? konstatiert einen ?Verkaufsflächenrückgang seit 1983? (S. 487) mit einer ?leicht überdurchschnittlichen Leerstandsquote [von] 6 % (21 Leerstände)? (S. 488) im Bezirkszentrum Ehrenfeld, Venloer Straße.Das Konzept empfiehlt daher auf dem Heliosgelände ?keine Schaffung eines eigenen, autarken Einzelhandelsstandortes sondern [eine] funktionale Ergänzung des bestehenden Einzelhandelsangebotes?. In die Diskussion um die Entwicklung des Heliosgeländes sollte unbedingt die Betrachtung der Venloer Straße mit einbezogen werden.

Eine Verdichtung der Venloer Straße von der Inneren Kanalstraße bis Ecke Lessingstraße würde das Gebiet stabilisieren. Ein Einkaufszentrum auf dem Heliosgelände birgt dagegen die Gefahr einer nachhaltigen Destabilisierung.

Die Darstellung der bestehenden Baulücken bzw. minderbebauter Grundstücke würde zur Sachlichkeit der Diskussion beitragen.
Die so dargestellten Möglichkeiten zur Ansiedlung von Einzelhandel in der Venloer Straße könnten der Debatte um die Erschließung des Heliosgeländes neue und andere Perspektiven eröffnen. Die frühzeitige Beteiligung der Bürger an diesem Diskussionsprozess wurde kürzlich durch die Bezirksvertretung Ehrenfeld gesichert, die einen städtebaulichen Planungswettbewerb beschlossen hat. Der Oberbürgermeister und die Verwaltung sollten alle Möglichkeiten nutzen, diesen Beteiligungsprozess zu fördern. Umfassende und gezielte Informationen zur Verfügung zu stellen ist hierfür eine zentrale Maßnahme.

Mit freundlichen Grüßen

Jörg Detjen, Fraktionssprecher DIE LINKE
Thor Zimmermann, Deine Freunde