Frauennachttaxis bald auch in Köln?

Güldane Tokyürek, Sarah Niknamtavin, Hannelore Hildebrand, Uschi Röhr

München hat als erste Millionenstadt in Deutschland Gutscheine für Frauennachttaxis eingeführt. Flintas (das schließt Frauen, trans*Frauen und non-binäre Frauen mit dem Geschlechtseintrag „divers“ ein) können dort Gutscheine über 10 Euro erhalten, die zur Bezahlung einer Taxifahrt zwischen 22 und 6 Uhr eingesetzt werden. Die Taxifahrt muss an einer Wohnadresse enden.

Auch andere Städte haben ein Angebot für ein Frauen-Nachttaxi, z. B. Stuttgart, Hannover, Heidelberg oder Freiburg im Breisgau. Es trägt der Tatsache Rechnung, dass Frauen nachts ein weit größeres Unsicherheitsgefühl haben als Männer. Dabei ist es egal, wie hoch die statistische Gefahr für einen Übergriff ist. Das führt oftmals dazu, dass Frauen nachts Wege vermeiden und auf Aktivitäten verzichten. Das trifft in erhöhtem Maß auf arme Frauen zu.

Der Arbeitskreis Frauen der Fraktion Die Linke hatte beschlossen, einen Prüfantrag zu dem Thema zu stellen und dazu alle anderen demokratischen Kräfte im Gleichstellungsausschuss miteinzuladen, Mitantragstellerinnen zu sein. Doch unsere Genossinnen aus dem Ausschuss für Anregungen und Beschwerden machten uns auf eine Vorlage aufmerksam. Eine Kölnerin hatte eine Mail an den Ausschuss geschrieben, in der sie fragte, was sie denn tun muss, um ein Nachttaxi für Köln in die Wege zu leiten.

Daraufhin hat der Ausschuss für Anregungen und Beschwerden einen einstimmigen Beschluss gefasst. Die Verwaltung soll nun prüfen, wie eine Probephase für ein Frauennachttaxi, orientiert am Münchener Modell, eingerichtet werden kann. Wenn der Entwurf und die Kostenschätzung vorliegt, muss dann nochmal darüber entscheiden werden. Ob das Frauennachttaxi allerdings in naher Zukunft auch kommt, ist mehr als fraglich. Die Kämmerin hat die Fraktionen zum Sparen aufgerufen.