Es gibt immer einen Billigeren

Jörg Detjen

In den letzten Wochen wurde in der Stadtgesellschaft sehr intensiv über die Arbeit der Sicherheitsfirmen und deren Einsatz insbesondere am 11.11. diskutiert. Hintergrund ist ein Prüfbericht des Rechnungsprüfungsamtes, der die Qualität der Arbeit bemängelt und die Stadtverwaltung auffordert, Abhilfe zu schaffen.

Insbesondere wurde kritisiert, dass sich auf mehreren Ebenen ein System von Subunternehmen etabliert hat. Es findet sich immer eine billigere Firma und jede Ebene/Firma will auch etwas verdienen. Die letzten in der Reihe bekommen nicht einmal einen Mindestlohn. Das ist ein komplexes System, das nicht so leicht aus den Angeln zu heben ist.

Immerhin hat die Stadtverwaltung verstanden, dass sie die Qualitätsstandards anheben muss. Inwieweit das schon am 11.11. in der Zülpicher Straße geschieht, wird sich zeigen. Die Stadtdirektorin sagte, dass man in Zukunft Qualitätskriterien bei der Vergabe einführen werde und nicht einfach den billigsten nehmen wolle. Der Rechnungsprüfungsausschuss hat dies positiv zur Kenntnis genommen und wird sich in seiner Dezembersitzung erneut mit dem Thema befassen.

Das Ganze ist ein heißes Thema, weil es nach dem 11.11. viele sensible Veranstaltungen gibt: Silvester, Karneval und die Fußball-Europameisterschaft. Hinzu kommt, dass der Einsatz von Sicherheitsfirmen auch in vielen anderen städtischen Einrichtungen kritisch gesehen wird, beispielsweise den Museen oder in den städtischen Flüchtlingsunterkünften, die ein ganz sensibler Bereich sind. Die Diskussion ist noch lange nicht zu Ende und spannend, weil es auch um die Arbeitsbedingungen tausender Kolleginnen und Kollegen geht.