Erst mal realistische ÖPNV-Projekte angehen

Rede von Güldane Tokyürek auf der Ratssitzung am 23. März 2023 zum Ringschluss der Straßenbahnlinie 13

Die SPD hatte eine Machbarkeitsstudie beantragt. Sie soll klären, inwieweit es möglich ist, die Stadtbahn-Linie 13 im Süden wieder über den Rhein bis nach Mülheim zu führen. Damit würde die Linie 13 in einem Ring die Stadt umrunden.

Dazu sagte die Fraktionssprecherin Güldane Tokyürek:

 

Wir als Linke sind Freunde des ÖPNV und fordern den massiven Ausbau. In den letzten Jahren ist insbesondere zu wenig im Ausbau der Schiene passiert.

Das Unglück am Waidmarkt hat die Entwicklung des ÖPNV stark gehemmt. Die überflüssige Diskussion um eine neue U-Bahn in der Innenstand verhindert weitere Schritte beim Ausbau in der Fläche.

In der ÖPNV Roadmap sind die Vorstellungen und Ideen des Ausbaus in Köln und Umgebung dargelegt. Dieses Papier sollte als Grundlage für die Diskussion um die Weiterentwicklung des ÖPNV dienen. Hier muss man sich anschauen, was ist wann realistisch. Neue Ideen müssen auch mit den Planungen von Bahn und NVR abgeglichen werden.

Lassen Sie uns alle dafür arbeiten, dass die S-Bahn über die Südbrücke bald kommt. Es ist höchst fraglich, ob eine Straßenbahnbrücke zwischen der Südbrücke und der Rodenkirchener Brücke in den nächsten Jahrzehnten realistisch ist. Zumal es ja in der längerfristigen Planung eine Stadtbahnbrücke südlich von Köln geben soll. Diese soll die künftige Verlängerung der Linie 7 von Porz in den rechtsrheinischen Teil von Bonn mit der linksrheinischen Nord-Süd-Stadtbahn von Köln verbinden.

Wir fragen uns, ob es zielführend ist, immer mehr Machbarkeitsstudien für Einzelprojekte zu erarbeiten. Lassen Sie uns doch erst mal die Sachen angehen, die konsensfähig und realistisch sind: die Anbindung von Neubrück, eine Anbindung von Flittard und Stammheim, eine Stadtbahn auf der Frankfurter Straße und die Anbindung von Widdersdorf.

Machbarkeitsstudien haben wir genug. Wir werden uns bei den beiliegenden Anträgen enthalten.

Der SPD-Antrag wurde durch einen Antrag des Mehrheitsbündnisses ersetzt. Dieser neue Antrag sah statt der Machbarkeitsstudie vor, die Verwaltung möge darstellen, wie es mit dem Lückenschluss weiter gehen soll. DIE LINKE hat sich in der Endabstimmung über diesen geänderten Antrag enthalten.