Ende der verkehrspolitischen Steinzeit! Für eine Neugestaltung des Niehler Gürtels

Rede zur Ratssitzung am 13.07.2010

Herr Oberbürgermeister,
Meine Damen und Herren,

wenn wir diesen Antrag heute beschließen, ist das unsinnige Projekt aus der verkehrspolitischen Steinzeit endlich vom Tisch! Heute wissen wir, dass vierspurige Autostraßen in der Stadt die verkehrspolitischen Probleme einer Stadt nicht lösen. Im Gegenteil: Autobahnähnliche Straßen in der Stadt schaffen neue Verkehrsprobleme!

Ein Beschluss ermöglicht die Gestaltung der freigehaltenen Trasse, die seit Jahrzehnten in einem unerträglichen Zustand ist und für die Menschen in deren Nachbarschaft eine Zumutung darstellt. Es ist vernünftig, die Lücke im Gürtel zu schließen und somit eine Verbindung zur Mülheimer Brücke herzustellen, aber die neue Straße darf nur einen Streifen pro Richtung haben und sie muss eine komfortable Fahrrad-Verbindung von Nippes nach Mülheim bieten.

Die Anwohner der Bergstraße, Friedrich-Karl Straße und vieler anderer Straßen in Nippes, Weidenpesch und Mauenheim erwarten etwas von diesem Antrag: Sie erwarten, dass der Durchgangsverkehr aus ihren Straßen verschwindet und auf die Gürtelstraße verlagert wird. Aus stadtplanerischer Sicht ist der Rückbau verschiedener Straßen im Stadtbezirk Nippes erforderlich. Bei den künftigen Planungen muss der überfällige Rückbau der Friedrich-Karl-Straße unbedingt in Angriff genommen werden.

Meine Damen und Herren,
die Linie 13 ist eine sehr leistungsstarke und effektive Stadtbahn. Insbesondere der nördliche Steckenabschnitt zwischen Geldernstraße und Mülheimer Bahnhof ist in punkto Schnelligkeit von keinem anderen Verkehrsmittel zu schlagen. Es scheint unrealistisch, diese sehr gute Verbindung zu erhalten, wenn die Verlegung auf die Erde erfolgt. Außerdem erscheint die Finanzierung für dieses große Umbauprojekt in Zeiten knapper Kassen unrealistisch.  

Obwohl DIE LINKE Bedenken bezüglich der eventuellen Änderungen bei der Linie 13 hat, wird sie dem Antrag zustimmen. Denn nur wenn Klarheit herrscht, und der alte Plan über Bord geworfen wird, kann die brachliegende Gürteltrasse endlich gestaltet werden.