Eigentum ist Diebstahl!
Das Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) freut sich über eine neu gestiftete Tapisserie aus dem 17. Jahrhundert. Die Fraktion DIE LINKE freut sich über das biblische Sujet, das auf diesem Wandteppich dargestellt ist: die Bestrafung von Hananias und Saphira. Denn dieser Teil der Apostelgeschichte (5, 1-11) ist ein vehementes Plädoyer für die kommunistische Gütergemeinschaft. So hatten Hananias und Saphira der Schrift zufolge ihren Acker verkauft und den Erlös nicht vollständig der christlichen Urgemeinde in Jerusalem übergeben, sondern einen Teil des Geldes für sich selbst einbehalten. Dafür wurden sie von Gott umgehend mit dem Tode bestraft, - wohlgemerkt nicht vom alttestamentarischen Rachegott, sondern vom liebenden Gott des Neuen Testaments. Wenn dieser ein solch drastisches Urteil fällt, spricht das für die besondere Schwere der Tat. Und das kann nur bedeuten: Das Konzept des Privateigentums ist des Teufels. Die Linksfraktion hofft nun, dass nicht nur christliche Politiker*innen in Köln die Botschaft des Wandteppichs als finale Mahnung gegen die Privatisierung von öffentlichem Eigentum verstehen werden. Vielleicht können wir dann sogar damit beginnen, den Kapitalismus endlich dorthin zu verbringen, wo er hingehört: ins Museum.