Die extreme Rechte in Europa - Veranstaltungsreihe im EL-DE-Haus

Die hiesige extreme Rechte läßt sich im wesentlichen den beiden Spektren militanter, ?systemkritischer" Neonazis und rechtspopulistischer, rassistischer Biedermänner zuordnen. Erstere sind vor allem eine Gefahr für Migrant_innen, Linke und Andersdenkende, letztere verschieben zunehmend den Integrationsdiskurs nach rechts.

Für beide Spektren gibt es Beispiele in Europa, an denen wir auch für unsere antifaschistische Praxis etwas lernen können.

Ort aller drei Veranstaltungen: EL-DE-Haus/ NS-Dok, Appellhofplatz 23-25, 50667 Köln

 


Dienstag, 2. November 2010, 19:30 Uhr

Haiders Hetze - Alltag in Österreich zwischen Rassismus und Teilhabe

Prof Dr. Erol Yildiz (interkulturelle Studien, Uni Klagenfurt)

Haider, die FPÖ und BZÖ gelten europaweit als das Paradebeispiel erfolgreicher rechtspopulistischer Formationen in Parlamenten. Eine BZÖ bekommt 45% der Stimmen bei den Kärtner Landtagswahlen und ist aufgrund des Proporzsystems in der dortigen Regierung beteiligt. Inwieweit sich allerdings die dauerhafte rassistische Hetze im Alltagsleben auswirkt, darüber wird recht wenig gesprochen. Über die Darstellung des alltäglichen Rassismus und individueller wie kollektiver Gegenstrategien, soll das Augenmerk auf Bündnisstrukturen und die Einbindung migrantischer Communities gerichtet werden.

 

Freitag, 12. November 2010, 18:30 Uhr

Rechtsruck im Nachbarland ? Der Erfolg der PVV in den Niederlanden

Tim de Beer (Antifascistische Actie/ Wilders Sluit Ook Jou Uit, Nijmegen)

Aus den vorgezogenen Neuwahlen Anfang Juni ging Geert Wilders rechtpopulistische PVV als drittstärkste Kraft hervor. Ihre politische Propaganda richtet sich dabei vornehmlich gegen Menschen muslimischen Glaubens. Höhepunkt dieser Hetze war der von Wilders 2008 produzierte Kurzfilm ?Fitna", der ?den Islam? pauschal als gewalttätig und unterdrückerisch diffamiert. Die PVV gilt als politischer Nachfolger der ?Liste Pim Fortuyn", die 2002 bereits an der Regierung beteiligt war. Die rechtsliberale Minderheitsregierung ist nun auf die Stimmen der Wilders-Partei angewiesen ? der Koalitions- bzw. Tolerierungsvertrag ist Ausdruck einer starken Rechtswende.

 

Dienstag, 23. November, 19:30 Uhr

Die militante Rechte in Tschechien ? und ihre Verbindungen zu deutschen Neonazis

Branko Novák, Sa?a Svoboda und Zora Černa (AFA ČR/ Česka Republika)

Trotz des Fehlens erfolgreicher Parteiformationen am rechten Rand, gibt es in Tschechien eine sehr gewalttätige Neonazi-Szene, die auch immer wieder antifaschistisch Aktive bedroht und angreift. Auch das Phänomen der ?Autonomen Nationalisten" ist verbreitet. Darüber hinaus sind es vor allem Roma und Sinti, die einer breiten Diskriminierung ausgesetzt sind. Wie findet antifaschistische Arbeit unter diesen Rahmenbedingungen statt? Welche Debatten lassen sich mit hiesigen vergleichen, wo unterscheiden sich nationalstaatliche Diskurse? Wie gehen Aktivist_innen mit der ständigen Bedrohung durch rechte Schläger um?

 

Veranstalter: Jugendclub Courage Köln e.V. Kooperationspartner: ibs - Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus, AKKU ? Antifaschistische Koordination Köln und Umland, Antifaschistische Jugend Köln, Bündnis gegen ?Pro Köln?
mit freundlicher Unterstützung durch: Rosa Luxemburg Stiftung NRW, GUE/ NGL ? Linksfraktion im Europäischen Parlament