Dem Autonomen Zentrum eine Chance geben!

Jörg Detjen

Redebeitrag auf der Pressekonferenz im Autonomen Zentrum am 9. Juli

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich wohne jetzt seit 10 Jahren in Köln Ehrenfeld in der Marienstraße, direkt gegenüber von drei besetzten Häusern. Seit inzwischen über 25 Jahren sind diese Häuser besetzt. Die Menschen in der Marienstraße und in unserem Veedel leben interessiert, aufgeschlossen und voller Respekt miteinander.

Vor vielen Jahren zogen viele junge Leute, auch Migrantinnen und Migranten nach Ehrenfeld, weil die Mieten preisgünstig sind und der Stadtbezirk einfach, historisch gewachsen und interessant ist.

Ähnlich ist das heute in Kalk. Dieses alte Industriegebiet hat Geschichte und seine zukünftige Erschließung ist für die Entwicklung des  Stadtbezirks Kalk von großer Bedeutung.   Und da fragen wir uns: Warum soll diese Entwicklung nicht schon anfangen mit jungen kritischen und kreativen Menschen, die alte Gebäude für einige Jahre in einer Zwischennutzung erhalten können?

Deshalb setzt sich die LINKE in Köln für das Autonome Zentrum ein. Ein solches Zentrum brauchen wir rechtsrheinisch und in Kalk.

Der Oberbürgermeister macht einen Fehler damit, dass er über dieses Projekt hinweggeht. Es geht nicht darum, Geld aus dem Haushalt locker zu machen, sondern darum einem alternativen Projekt Asyl zu geben, es zu dulden. In einer Großstadt wie Köln sind solche Projekte normal; sie gehören zu einer lebendigen Stadt.

Die Stadtsparkasse sollte mit einem einfachen Nutzungsvertrag dem AZ eine Chance geben. Das Gebäude müsste nicht abgerissen werden und kann instand gehalten werden.