Bau der Nord-Süd U-Bahn

Jörg Detjen

CDU und SPD hatten in der ursprünglichen Planung der Nord-Süd-U-Bahn beschlossen, die Bahn über die Bonner Str. und dann über den Bayenthalgürtel zu führen. Den ersten Ratsbeschluss gab es bereits 1992.

 

Über Jahre hat die CDU diesen Beschluss mitgetragen. Frau Kölzer erklärte noch 1996: ?Wir begrüßen also, dass wir heute die Nord-Süd-Stadtbahnstrecken über den Bayenthalgürtel bis zur Rheinuferstrecke festlegen, womit der Forderung nach der Durchführung der Gürtelstrecke bis zum Rheinufer als Netzanschluss auch im Rat Rechnung getragen wird.? So viel Weisheit ist in der heutigen CDU-Fraktion nicht mehr anzutreffen.

Und wenn man dieses Projekt weiter verfolgt hätte, wäre die Nahversorgung des Hahnwalds besser und Hahnwald wäre nicht mehr das ?Absteigerviertel? - wie die Zeitung Capital heute berichtet. 

Das hatte die neoliberale und Rechtsaußen-FDP im Kölner Rat falsch eingeschätzt. Sie putschte die KVB-Anbindung einfach weg. Das Dilemma, das wir heute haben, verdanken wir in erster Linie der FDP und in zweiter Linie der CDU. Dass die sich dann hier noch aufblasen, ist unerträglich. Herr Sterck hat doch damals erklärt: ?Und wir schaffen es, die Linie 16 auf der kompletten Strecke, von Rodenkirchen kommend, bis zum Dom und darüber hinaus unabhängig vom Individualverkehr zu führen.? So viel zu dem Unsinn der FDP.  

Nun sollen noch einmal zig Millionen locker gemacht werden, um eine Tieferlegung der Rheinufer Straße zu erreichen. Ziel dieser Maßnahme ist es, für einen reibungslosen PKW-Verkehr zu sorgen. Bezahlen  soll das die Stadt Köln und zwar alleine.  

Hierin sehen wir nicht nur unberechtigte Ausgaben, sondern auch eine verkehrspolitisch falsche Weichenstellung. Wir müssen dem ÖPNV Vorrang gegen, auch zu Lasten des Autoverkehrs.  

Unseres Erachtens sollte man jetzt kein weiteres Geld ausgeben. Wir sollten prüfen, ob wir auf lange Sicht die Linie 13 bis zum Bayenthalgürtel verlängern und dann die alte Planung, also die Nord-Süd-Verbindung über den Bayenthalgürtel führen.