Aktionsplan für nachhaltige Energie

Jörg Detjen

Rede zur Ratssitzung am 02.02.2010

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Im  Aktionsplan für nachhaltige Energie der Stadt Köln steht, dass im verdichteten Wohnungsbau der großen Städte die Stromanwendungen in den Privathaushalten bis zu 50% der energiebedingten CO2-Emissionen verursachen und sich Einsparpotenziale von 20 - 30 % ohne Komforteinbuße erschließen ließen.

Trotzdem hat es außer einem gut besuchten Aktionstag und einer durchaus erfolgreichen Erprobung des Frankfurter ?SparWatt?-Modells in diesem Bereich noch nicht viele Aktivitäten gegeben -  immer mit dem Hinweis, dass die Haushaltslage das nicht zulasse.

Daher ist es zu begrüßen, dass nun die Aktion ?Stromspar-Check für einkommensschwache Haushalte? gestartet wird. Diese ist ursprünglich aus unserem  Ratsbeschluss zu Einführung eines Sozialtarifs für Strom und Gas entstanden. Was die Mehrschichtigkeit solcher Aktionen verdeutlicht.

Die Idee ist ausbaufähig, vor allem dann, wenn man den Menschen nicht nur erklärt, dass ihre alten Geräte zu viel Strom verbrauchen, sondern ihnen es auch finanziell ermöglicht, dass sie sich energiesparende Ersatzgeräte anschaffen können. Dabei können wir uns verschiedene Modelle und Finanzierungsmöglichkeiten vorstellen. Das beginnt beim 100-Prozent-Zuschuss und endet beim zinslosen Darlehen. Bei einem möglichen Einsparpotenzial von 20 Prozent hat sich die Investition bereits nach 1,8 Jahren wirtschaftlich amortisiert, während der Klimaschutz unmittelbar verbessert wird und die im Bürgermeisterkonvent festgelegten Ziele erreicht.

Hier liegt ein langfristiges, mehrschichtiges Potenzial.

Die Verwaltung schlägt vor, dass ein Kosten-Nutzenverhältnis von investiertem EURO und eingesparter CO2-Tonnage zur Beschlussgrundlage werden soll. Jeder hier investierter EURO zählt nämlich doppelt, wenn nicht dreifach. Durch die Einsparungen an CO2 wird etwas für den Klimaschutz getan und durch die Reduzierung der Stromkosten die Verbraucher entlastet. Dies kann über Umwege zum Beispiel bei Heizkosten auch wieder die Zuschüsse aus dem städtischen Haushalt senken. Stichwort: KdU.

Das ist das was wir uns unter nachhaltiger und vernetzter Konzeptentwicklung vorstellen.