Kita-Ausbau nach Bedarf, nicht ins Blaue hinein! - DIE LINKE begrüßt Elternbefragung zur Bedarfsfeststellung

Die Verwaltung kündigte zur heutigen Jugendhilfeausschusssitzung eine Elternbefragung an, mit der der zukünftige Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen für Unter-Dreijährige ermittelt werden soll.

Dazu erklärt die jugendpolitische Sprecherin der LINKEN in Köln, Dr. Carolin Butterwegge: ?Unser Vorschlag, eine Elternbefragung durchzuführen, wurde im Jugendhilfeausschuss mehrfach abgelehnt. Wir freuen uns, dass dieses sinnvolle Instrument nun doch eingesetzt wird. Die Nachfrage in den einzelnen Stadtteilen ist zwar unterschiedlich, aber die momentane Spannbreite der Versorgung reicht von 0 % in Elsdorf bis zu 76 % in Riehl. Diese absurde Ungleichverteilung muss endlich echter Bedarfsdeckung weichen!?

Gisela Stahlhofen, Fraktionssprecherin, ergänzt: ?Der Bedarf wird sich nicht allein durch Neubauvorhaben oder Wanderungsbewegungen zwischen den Stadtteilen verändern, sondern auch durch einen Bewusstseinswandel langfristig steigen. Dazu brauchen wir, genau wie bei der Offenen Ganztagsgrundschule, eine regelmäßige Bedarfsabfrage. Bis das geplante IT-gestützte Anmeldeverfahren läuft, müssen wir auf Befragungen zurückgreifen. Sonst wird es auch weiterhin Eltern geben, die Kinderbetreuung nicht im gewünschten Umfang erhalten, und das bedeutet für sie der Verzicht auf einen schnellen Wiedereinstieg in den Beruf im gewünschten Umfang. Darunter leiden vor allem die Frauen!?

Die Belegungsquote in der Kindertagespflege ist schlecht. Von 2862 Plätzen sind 658 nicht besetzt. Das entspricht 23 % nicht belegter Betreuungsplätze. Dabei entstehen für die Kinder in Tagespflege seit letztem Jahr keine höheren Kosten mehr.

Dr. Carolin Butterwegge erklärt: ?DIE LINKE hat beantragt, dass bei der Elternbefragung auch abgefragt wird, ob die Eltern einen Platz in der Kita oder in Tagespflege wünschen. Die Stadt möchte noch 608 Plätze in der für sie billigeren Tagespflege schaffen. Mit dem Angebot auf einen Platz in der Tagespflege hat die Stadt den Rechtsanspruch zwar erfüllt, aber Eltern und Kinder haben das Nachsehen. Das möchte DIE LINKE verhindern.?