Keine Zelte am Fühlinger See – NRW-Mindeststandards einhalten!

In der Diskussion über die geplante Notunterkunft des Landes für Flüchtlinge am Fühlinger See fordert der Fraktionsvorsitzende der LINKEN Jörg Detjen aktuell vier Punkte:

1. Die Sozialdezernentin Reker soll mit dem Land schnellst möglich über einen geeigneten Standort sprechen.

Jörg Detjen erläutert das: "Der Parkplatz am Fühlinger See ist deshalb ungeeignet, weil er ein isolierter Standort ist. Es gibt weder eine ausreichende Verkehrsanbindung mit Bus und Bahn noch eine Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten, Kitas oder Schulen. Eine vergleichbar isolierte Erstaufnahme gibt es in ganz NRW nicht."

2. Das Land darf keine Zelte errichten.

Diese vom Land ins Spiel gebrachte Möglichkeit empört Jörg Detjen: "Das wäre ein schlimmer Rückfall in alte Zeiten. In wenigen Wochen steht die kalte Jahreszeit wieder vor der Tür."

3. Das Land NRW muss sich bei der Notaufnahmeeinrichtung an die sozialen NRW-Standards für Erstaufnahmeeinrichtung halten.

Dazu gehört für Jörg Detjen insbesondere "deutlich weniger als 1000 Menschen dort unterzubringen. Wir brauchen kleinere Wohneinheiten mit Küche und Sanitärbereich im Modulsystem, Gruppenräume für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen und die Einsetzung eines Beschwerdemanagements mit einer Ombudsperson."

4. Die Verwaltung der Notaufnahmeeinrichtung muss die Bevölkerung, insbesondere Multiplikatoren, soziale Dienste, Kirchengemeinden und Willkommensinitiativen im Stadtbezirk miteinbeziehen.

Jörg Detjen ist überzeugt: "Das Land darf nicht betriebsblind agieren, sondern muss die Ressourcen vor Ort einsetzen. Die vielen Freiwilligen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren, sollen auf offene Türen stoßen."

Ebenfalls eine Pressemitteilung zu dem Thema hat der Kölner Flüchtlingsrat verfasst.