Linksfraktion aktuell

Dezernent und Intendant stürzen Kölner Oper ins Chaos

In seiner heutigen Pressekonferenz verlas Opernintendant Laufenberg einen Brief des Kulturdezernenten Herrn Quander, demzufolge aufgrund der ungeklärten Finanzlage der Oper der Vorverkauf für die Spielzeit 2012/13 zunächst untersagt wird. Für Aufführungen notwendige Vertragsabschlüsse wurden gestoppt. Auch wurde deutlich, dass statt der am Freitag vereinbarten Vertragsauflösung zwischen der Stadt Köln und Herrn Laufenberg nun eine fristlose Kündigung im Raume steht.

Jörg Detjen, Fraktionssprecher der LINKEN, hierzu:
?Jetzt rächt sich, dass die Verwaltung Herrn Laufenberg nicht frühzeitig in die Schranken gewiesen hat. Schon bei der Chinareise und der Stockhausenaufführung liefen die Kosten aus dem Ruder. Aber Kulturdezernent Quander hat den Opernintendanten immer wieder in seinem finanziellen Blindflug bestärkt und ihm hinter den Kulissen Etaterhöhungen zugesichert.?

Am gestrigen Montagabend hatte die Verwaltung den Fraktionen eine Dringlichkeitsentscheidung zukommen lassen, die eine Erhöhung des Bühnenetats vorsah.
Sengül Senol, Ratsmitglied und Vertreterin der LINKEN im Kulturausschuss, zu diesem Vorgehen:
?Das jetzige Chaos haben die Verwaltung und die rot-grüne Ratskoalition zu verantworten. Seit Monaten spielen sie im Kulturausschuss Pingpong und verhindern eine Befassung mit dem Wirtschaftsplan. Und jetzt wollten sie per Dringlichkeitsentscheidung an den demokratischen Gremien vorbei einen Beschluss durchdrücken.?

Eine Gegenfinanzierung für die Erhöhung des Bühnenbudgets wird in der Vorlage nicht dargestellt.
Detjen hierzu:
?Eine Millionenerhöhung ohne Gegenfinanzierung ist extrem unüblich. Wir werden prüfen, ob diese Dringlichkeitsentscheidung rechtlich Bestand haben kann.?

Der Etat der Bühnen soll nach der Vorlage um drei Millionen Euro erhöht werden. Davon wird in 2012 eine Million als ?Einsparbeitrag? ausgesetzt.
Sengül Senol zur geplanten Erhöhung:
?Es ist für uns klar, dass die Stadt die Tariferhöhungen der Beschäftigten der Bühnen tragen muss. Die Stadt steht hier in der Verantwortung.
Dass die Bühnen sich aber zusätzlich einen tiefen Schluck aus der Pulle genehmigen, kommt für uns nicht in Frage. Gerade jetzt, da Herr Laufenberg seinen Abgang ankündigt, sollte das Budget der Bühnen auf einen soliden Kurs gebracht werden.?