Stellungnahme zum 1. Kölner Lebenslagenbericht 2020

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Die Verwaltung hat den Kölner Lebenslagenbericht vorgelegt. Auf 368 Seiten wird die Lebenssituation der Kölner*innen dargestellt und wird auf besonders belastete Personengruppen und Stadtteile eingegangen. DIE LINKE hat einen solchen Bericht schon seit langem als Grundlage für politische Entscheidungen gefordert.

Güldane Tokyürek, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, bewertet:

„Vier Jahre nach der Erteilung des Auftrags durch den Rat liegt nun endlich der Lebenslagenbericht vor. Deutlich wird, wie wichtig es ist, Benachteiligungen in den frühen Lebensjahren zu begegnen. Wir müssen den Übergängen von den Kindergärten in die Grundschulen und der Bildungsgerechtigkeit mehr Aufmerksamkeit schenken.“

Michael Weisenstein, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, erläutert:

„Der Bericht bestätigt Bekanntes. Nun müssen auch Taten folgen. Vor allem die eingeschränkten Teilhabechancen in den 16 Stadtteilen mit stark erhöhten Problemlagen sind eine Aufforderung an Politik und Verwaltung, dort ihre Aufmerksamkeit zu konzentrieren.“

Güldane Tokyürek ergänzt:

„Sieht man den Bericht im Zusammenhang mit den Corona-Inzidenzzahlen in den Stadtteilen, wird die tiefe Spaltung der Stadt deutlich. Wer in großen Wohnungen im Homeoffice arbeiten kann und seine Freizeit im eigen Garten verbringen kann, infiziert sich auch seltener.“

DIE LINKE wird in den nun folgenden Beratungen kritisch nachfragen, warum der im März 2020 fertiggestellte Bericht den politischen Gremien erst ein Jahr später vorgelegt wird; und warum dieses Jahr nicht genutzt worden ist, aus dem Bericht Handlungsempfehlungen abzuleiten.