Schwarz-Grün weigert sich über Befriedung von Hotspots nachzudenken

Prüfantrag für ein innovatives Streetworkkonzept der LINKEN auf Ratssitzung

Zur gestrigen Ratssitzung wollte DIE LINKE ein neuartiges Streetworkkonzept prüfen lassen. Es sollte mit einem neuen Ansatz versuchen, die sozialen Brennpunkte vor allem in der Innenstadt zu befrieden. Der Prüfantrag der LINKEN und Lisa Gerlach von der Ratsgruppe BUNT wurde abgelehnt.

Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende Jörg Detjen: „In Köln gibt es bereits einige Streetworker. Doch sie haben alle nicht den passenden Auftrag, um in innerstädtischen Hotspots wirklich etwas zu erreichen. DIE LINKE will das ändern.“

Jörg Detjen führt das aus: „Die Stadt alleine hat 12 Streetworker für Jugendliche und junge Erwachsene, die zum Teil in diesen Hotspots eingesetzt werden. Doch hier haben wir es mit einem Milieu von Erwachsenen zu tun. Mit ihnen muss man pädagogisch anders umgehen als Streetworker für Jugendliche das können und dürfen.“

DIE LINKE möchte dort einen Stay&Move-Ansatz etablieren. Das meint Streetworkteams, die einem Hotspot zugeordnet sind. Zieht die Szene weiter, wechselt auch das Streetworkteam an den neuen Ort.

Jörg Detjen erklärt: „Ein guter Streetworker muss präsent sein. Nur, wenn er immer ansprechbar ist, gewinnt er das Vertrauen der Menschen, die im öffentlichen Raum für Probleme sorgen und selbst viele Probleme haben. Nur dann hat er auch Einfluss auf sie und kann sie dazu bewegen, ihr Verhalten zu ändern.

Dieser Streetworker muss auch alle verschiedenen Gruppen ansprechen können. Bisher gibt es Streetworker nur für eine bestimmte Gruppe: Jugendliche, Obdachlose, Drogensüchtige. Diese Spezialisierung ist gut, wenn es darum geht, einzelnen Personen gezielt zu helfen. Um Konflikte auf einem öffentlichen Platz zu entschärfen und zu lösen, brauchen wir einen anderen Auftrag: Erwachsenenpädagogik, die Problemgruppen unterstützt und gleichzeitig pädagogisch in die Pflicht nimmt.“

Jörg Detjen resümiert: „Wir werden weiterhin im Gespräch mit viele Akteuren der Zivilgesellschaft bleiben, um für unseren Lösungsansatz zu werben. Wenn das Leben und der Ton auf der Straße immer roher und härter wird, schadet das allen: den Anwohnern, den Innenstadtbesuchern, aber vor allem den Menschen aus den Randgruppen selbst.“