Schwarz-Grün-Gelb verhindert Jugendeinrichtung für Alle auf dem Clouth-Gelände

Der Jugendhilfeausschuss hat gestern mit den Stimmen von CDU, Grünen und FDP beschlossen, die geplante Jugendeinrichtung auf dem Clouth-Gelände nicht durch die stadteigene Jugendzentren gGmbH (JugZ) zu betreiben, wie von der Verwaltung vorgeschlagen, sondern das Gebäude dem jfc-Medienzentrum zur Verfügung zu stellen. Die Verwaltung favorisierte das JugZ-Konzept, weil es einen niedrigschwelligen Zugang erlaubt und so für Kinder und Jugendliche aller sozialen Schichten attraktiv ist.

Franco Clemens, für DIE LINKE im Jugendhilfeausschuss, begrüßt grundsätzlich die Entscheidung auf dem Clouth-Gelände eine Jugendeinrichtung mit dem Schwerpunkt Medienarbeit einzurichten: „Nach genauer Prüfung der Angebote und pädagogischen Ansätze der verschiedenen Träger war klar, dass das Angebot  der JugZ am besten auf das Clouth-Gelände gepasst hätte. Das Konzept war stark partizipatorisch ausgerichtet. Von vorneherein war auch ein offenes Angebot der Jugendarbeit geplant, was den zu erwartenden Bedarfen gerechter wird. Ich hoffe, dass der Träger jfc, der zweifellos in der medienpädagogischen Arbeit über sehr große Erfahrungen verfügt, in Kooperation mit der Spielewerkstatt diesen Aspekt der offenen Arbeit in seinem Konzept noch stärker mit aufgreift.“

Franco Clemens ergänzt: „In Nippes ist eine Jugendeinrichtung notwendig geworden, weil die Zahl der Kinder und Jugendlichen dort stark ansteigt. Sie muss jetzt beschlossen werden, weil gerade die Grundstücke auf dem Gelände verkauft werden. Allerdings stehen noch 11 Stadtviertel auf der Prioritätenliste vor Nippes. Auf unseren Antrag hin wird die Verwaltung demnächst einen Maßnahmenkatalog vorlegen, wie und wann auch dort Jugendeinrichtungen und -projekte realisiert werden sollen.“

Heiner Kockerbeck, bildungspolitischer Sprecher der Kölner Linksfraktion mahnt, die benachteiligten Viertel in der Jugendarbeit nicht zu vergessen: „Gerade soziale Brennpunkte brauchen Einrichtungen und Projekte für Jugendliche am nötigsten. DIE LINKE möchte deswegen die Kriterien für die Prioritätenliste ändern und z. B. den SGB II-Bezug von Jugendlichen in der Dringlichkeit berücksichtigen.“