Olympia und Laschet - Alleingang von Ministerpräsident Laschet in Sachen Olympia

Der Kölner Stadtanzeiger berichtet am Samstag, den 9. März, über einen Besuch des Ministerpräsidenten Armin Laschet und dem Begründer des Vereins „Rhein Ruhr City 2032“ Michael Mronz beim IOC-Präsidenten Thomas Bach.

Laschet und Mronz warben beim IOC für die Olympischen Sommer-Spiele 2032 an Rhein und Ruhr. Ein verwegenes Werben, weil die Bundesregierung keine Unterstützung, ganz zu schweigen von einer finanziellen, angekündigt hat. Auch der Deutsche Olympische Sportbund, DOSB, der für eine Bewerbung für eine etwaige Olympiabewerbung in Deutschland zuständig ist, hat sich für einen deutschen Austragungsort weder positioniert, geschweige denn für NRW ausgesprochen.

Dazu erklärt der Fraktionssprecher der LINKEN im Kölner Rat Jörg Detjen:

Ein voreiliges und im Kern unverschämtes Vorgehen. Die Kommunen in NRW fangen gerade an, das Thema zu diskutieren. Der Kölner Stadtrat hat sich z.B. noch gar nicht mit dem Thema beschäftigt.

Alleine die Bewerbungskosten lagen bei vergangenen Akteuren zwischen 30 und 50 Mio. Euro. Soviel zusätzliche Mittel hat der Fürst von NRW nicht in seinen Schatullen. Wie der Ministerpräsident eventuelle Gesamtkosten zwischen 10 und 15 Milliarden Euro 2032 überhaupt finanzieren will, kein Wort.

Die Kölner Ratsfraktion hatte interessante und kritische Gespräche mit Michael Mronz über die Frage, zu welchem Zeitpunkt überhaupt eine Bürgerbefragung sinnvoll sein könnte. Herr Mronz vertrat die Position, 2024, wenn die Kosten abschätzbar wären, frühestens, wenn der DOSB eine Entscheidung getroffen hat, ob sich Deutschland überhaupt bewerben werde, eine Befragung durchzuführen.

Hier liegt ein entscheidender Punkt. Ich halte eine frühe Befragung und Entscheidung durch die Einwohnerinnen und Einwohner von NRW für zielführend. Das könnte man aus Kostengründen mit den Kommunalwahlen 2020 verbinden. Mit einer ersten Kostenschätzung die Befragung 2024 durchzuführen, halte ich für Augenwischerei. Als Vorsitzender des Kölner Rechnungsprüfungsausschuss weiß ich, dass eine Kostenplanung 2024 für 2032 auch mit gutem Willen undurchführbar und unseriös ist.
Ich halte eine Olympiabewerbung zum gegenwärtigen Zeitpunkt für völlig falsch. Die Kommunen befinden sich in einer Investitions-Sackgasse, für Wohnen, ÖPNV, Kitas, Bildung und Sport müssen finanzielle Mittel bereitgestellt werden.“