OB Reker bietet Teile der Stadtverwaltung zum Verkauf an

Hinter dem Rücken des Kölner Stadtrates und bevor das Gutachten der Wirtschaftsprüfer der KPMG über die Zukunft der Kölner Wirtschaftsförderung überhaupt vorgelegt, geschweige denn diskutiert worden ist, hat Oberbürgermeisterin Reker die Kölner Kapitalisten um Hilfe gebeten und ihnen das städtische Amt zum Kauf angeboten.

Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Rat der Stadt Köln, Jörg Detjen:

Das ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Städtische Verwaltungsabteilungen werden zerschlagen und auf dem Basar zum Verkauf angeboten. Gleichzeitig ist das ein Offenbarungseid der Oberbürgermeisterin, hatte sie doch zur Überraschung vieler die Vertretung des Wirtschaftsdezernats übernommen. Anscheinend nicht mit der Absicht, den Job gut zu machen, sondern den Verkauf städtischer Dienststellen hinterrücks vorzubereiten.“

Köln ist eine Millionenstadt, größer als Bremen und von der Einwohnerzahl etwa so groß wie das Saarland. Diese Bundesländer haben ein Wirtschaftsministerium.

Jörg Detjen ist überzeugt: „Ein Selbstbedienungsladen großer Unternehmen kann den anstehenden komplizierten Problemen nicht gerecht werden. Mit dem Umbau von Arbeitsplätzen in der Autoindustrie und dem Ausstieg aus der Braunkohle wird sich die Struktur der Wirtschaft in der Region ändern. Um hier Arbeitsplätze zu erhalten bzw. ökologisch umzubauen, braucht Köln ein eigenes Wirtschaftsdezernat, auf das der Rat der Stadt Köln Einfluss hat.“

Jörg Detjen sieht Parallelen zur Vergangenheit: „Anfang 2000 ist das Tiefbauamt der Stadt Köln zerschlagen worden. Die daraufhin einsetzende mangelnde Wartung und fehlende öffentliche Aufsicht hatten beim Einsturz des Stadtarchivs katastrophale Folgen.“