Kita-Öffnungen sind nicht ad hoc machbar

AK Jugend und SchuleAUS JugendhilfeausschussPressemitteilungen

NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) ist vorgeprescht und riskiert mit einem Schnellschuss ohne passende Konzepte für eine Kita-Öffnung eine zweite Infektionswelle. Carolin Butterwegge, kinder- und jugendpolitische Sprecherin von DIE LINKE NRW, erklärt dazu „Bevor Kitas in NRW vorschnell für ‚Abschlussjahrgänge‘ beziehungsweise Vorschulkinder wiedereröffnet werden, braucht es einen besseren Infektionsschutz durch verstärkte Hygiene in den Kitas. Dazu gehören konstante Kleingruppen mit festen Erzieher*innen zu etablieren, strenge Regeln zur Händedesinfektion, Hygienemaßnahmen bei Mahlzeiten. Nur so können Kinder und Erzieher*innen geschützt werden. Die Kitas brauchen dafür von der Politik gesetzte Rahmenbedingungen, müssen aber auch einen Spielraum für kreative Konzepte bekommen.“

Butterwegge kritisiert weiterhin: „Es handelt sich beim Prozess der Kita-Öffnung um eine Marathon-Disziplin, da eine schnelle Rückkehr zum Regelbetrieb vorerst ausgeschlossen ist. Dafür müssen die Kitas gerüstet sein und Absprachen mit den Gesundheitsbehörden treffen. Gleichwohl gilt: Nicht nur Vorschulkinder brauchen sehr bald wieder Förderung und Gleichaltrige in Kitas, sondern auch jüngere Kitakinder und jene, denen aktuell keine Notfallbetreuung offensteht. Auch für sie müssen unverzüglich Konzepte entwickelt, damit ein – zumindest stunden- bzw. schichtweiser – Kita-Besuch in absehbarer Zeit ermöglicht wird. Einer dauerhaften Privatisierung und Familiarisierung der Folgekosten der Krise, die vor allem Familien mit Kindern treffen werden, wird DIE LINKE entschieden entgegentreten.“