Karl Marx wird im Stadtbild sichtbar

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Die vier großen Fraktionen im Rat der Stadt Köln stellen anlässlich des 200. Geburtstags des großen und international bekannten und einflussreichen Philosophen, Ökonomen, Gesellschaftstheoretikers, politischen Journalisten und Flüchtlings Karl Marx einen gemeinsamen Ratsantrag mit dem Titel „Karl Marx im Stadtbild sichtbar machen“. Karl Marx wäre am 05. Mai 2018 200 Jahre alt geworden.

„Wir freuen uns, dass der Antrag von einer großen Ratsmehrheit getragen wird und bitten die Kulturverwaltung um eine schnelle Umsetzung. Karl Marx und sein Kölner Wirken müssen für die Öffentlichkeit besser dargestellt werden. Insbesondere sein Kampf für Demokratie und Pressefreiheit ist heute wieder aktuell“, erklärt Gisela Stahlhofen, kulturpolitische Sprecherin der LINKEN Ratsfraktion.

1842 wurde der 24-jährige Karl Marx der wichtigste Mitarbeiter der „Rheinische Zeitung für Politik, Handel und Gewerbe“, die von liberalen Kölner Kaufleuten und Bankiers, darunter auch Dagobert Oppenheim, finanziert wurde. Sein erster Artikel  erschien in der  Ausgabe vom 5. Mai 1842 und handelte vom Thema „Freiheit“, vor allem der Pressefreiheit, die in Preußen ständig unterdrückt wurde.  So war Marx von Beginn seiner Karriere an, ein Verfechter der Pressefreiheit.

Bereits wenige Monate später, am 15. Oktober 1842 wurde Marx zum Chefredakteur befördert. Ein erfolgreicher Chefredakteur, unter dessen Leitung die Auflage mehr als verdreifacht wurde.

„Marx hat auch aus Köln heraus Weltgeschichte geschrieben. Es ist richtig, wenn die Stadt Köln das auch darstellt, wie es einst schon Heinrich Böll forderte“, erläutert Stahlhofen weiter.

Auch bei Marx‘ zweitem Aufenthalt in Köln trieb ihn der Kampf um Demokratie und Pressefreiheit. Als Marx und Engels im April 1848 aus Paris nach Deutschland zurückkehren um die März-Revolution 1848 voran zu bringen, ziehen sie ausdrücklich nicht in die preußische Hauptstadt Berlin, sondern nach Köln, wo sie die Rheinische Zeitung wiederbeleben wollen. Dies tun sie durch Gründung der „Neuen Rheinischen Zeitung“, in die Marx seine gesamten Ersparnisse steckt und im Artikel "Der preußische Preßgesetzentwurf" aus der "Neue Rheinische Zeitung" Nr. 50 vom 20. Juli 1848 schreibt: "In der Tat, was bleibt von der Preßfreiheit, wenn man das, was die öffentliche Verachtung verdient, nicht mehr der öffentlichen Verachtung preisgeben darf?"