Grüne, CDU und Volt machen den Großmarkt platt!

Vedat Akter, Jörg Detjen

„Der Großmarkt muss weichen“, sagten die Grünen in der Debatte um die Zukunft des Großmarktes. Volt brachte es auf den Punkt: Der Großmarkt sei eine „Belastung für den Haushalt“ der Stadt Köln.

Linke, SPD und FDP hatten in einem gemeinsamen Antrag gefordert, die Pachtverträge am jetzigen Standort von 2025 bis 2030 zu verlängern, damit in Marsdorf ein neuer Großmarkt entstehen kann. Der Antrag wurde mit 49 zu 35 Stimmen abgelehnt.

Die Stadt und die derzeitige Gestaltungsmehrheit wollen in Zukunft keinen Cent und kein Grundstück für einen Großmarkt hergeben, der diese Bezeichnung auch verdient. Alle Fachleute sagen, ohne öffentliche Mittel oder Grundstücke ist ein Großmarkt nicht möglich. Dass die finanziellen Mittel begrenzt sind, ist uns völlig klar. Aber warum wird noch nicht einmal der Status Quo festgeschrieben: Eine Mio. Euro im Jahr und ein Grundstück von 14 ha als Angebot an die Markthändler? Nichts dergleichen kommt von der Oberbürgermeisterin, der CDU, Grünen und Volt. Das ist unanständig!“

Die Versorgung mit gesunden und regionalen Produkten darf nicht einer Handvoll Lebensmittelkonzernen überlassen werden. In Köln würde dies einen weiteren Ausbau der ohnehin bestehenden Monopolstellung von REWE bedeuten und das Ende der Wochenmärkte zur Folge haben. Darunter werden Menschen mit wenig Einkommen leiden, die ohnehin immer weniger übrig haben für gesunde und gute Lebensmittel.

Die Linke, SPD und FDP unterstützen mit dem Antrag auch die Aktivitäten des Kölner Ernährungsrates, der einen Großmarkt in der Rheinschiene fordert.

Gesunde Ernährung wird in den nächsten Jahren ein großes Thema werden. Mit gesunder Ernährung könnte man langfristig den Anstieg der staatlichen Sozialkosten begrenzen. Gesundheit, Bewegung, Selbstständigkeit, Anerkennung und Bildung sind eng miteinander verbunden, und gesunde, selbstgemachte Nahrung ist ein Schlüssel für diese Zukunft.

Wir Linken haben diesen Antrag gestellt, weil wir der Meinung sind, dass wir endlich ein klares Bekenntnis zum Großmarkt brauchen. Nachdem der FC nicht nach Marsdorf geht, wäre es möglich, den Großmarkt sogar wieder auf dem größeren Gelände anzusiedeln. Unsere Fraktion wird sich weiterhin dafür stark machen, dass Köln einen zukunftsfähigen und nachhaltigen Großmarkt mit frischer und idealerweise regionalen Produktvielfalt hat. Dies ist wichtig für die Ernährungssicherheit und die Versorgung der Gastronomie und größer Bevölkerungsschichten, die sich die Einkäufe bei Rewe und Edeka nicht leisten können.