Godorfer Hafen

Jörg Detjen

Sieh an: Da gibt es doch wieder die Große Koalition aus dem Jahre 2005 von CDU und SPD. Welch ein Glanz in unserer Hütte.

20 Jahre haben sie gebraucht, um den Ausbau des Godorfer Hafens durchsetzen zu können. ,Die Linke müsse doch eigentlich dafür sein, weil dort Arbeitsplätze geschaffen werden? hört man von den Befürwortern. Wissen sie eigentlich, meine Damen und Herren von CDU und SPD, dass die HGK die Höhe des Umschlages der Güter seit Jahren steigert und in der gleichen Zeit die Beschäftigtenzahl abbaut? 2003 waren es 633, 2004: 602 und 2005: 584. Also insgesamt 49 weniger. Und dann kommen Sie mit solchen Argumenten?  

Die Linke hat anlässlich der Ratsdebatte im November 2005 die HGK aufgefordert, alle Möglichkeiten eines Hafenausbaus zu prüfen. Wir haben deutlich gemacht, dass wir generell Hafenerweiterungen der HGK befürworten. Für uns ist und bleibt Godorf ein schlechter Standort. Wenn ihnen die Arbeitsplätze wirklich so am Herzen liegen, dann hätten Sie vor Jahren Stück um Stück den Niehler Hafen ausgebaut. Das haben Sie aber nicht gemacht, sondern vor einigen Monaten, als es um den Erhalt der Arbeitsplätze bei NKT ging, haben Sie den Niehler Hafen feil geboten, da sei noch Platz.   Wenn man heute die HGK anruft und danach fragt, heißt es lapidar Im Niehler Hafen gäbe es keine freie Flächen. Ihre Arbeitsplatz-Politik ist schon etwas sonderbar.  

 Jetzt bekommen Sie die Panik, weil Duisburg den Hafen kräftig ausbaut. Und somit steigt das Risiko, dass der Ausbau des Godorfer Hafen ein Flop wird, ein riskantes Finanzgeschäft.  

Die ehemalige Umweltministerin Bärbel Höhn hat vor ein paar Tagen zu Recht die Fragen aufgeworfen, wie es denn kommen kann, dass die veranschlagten Gewinne beim Ausbau des Godorfer Hafen größer sind als die vom Duisburger Hafen, obwohl der doch viel, viel größer ist?  

Sicher wäre es schön, wenn wir eine HGK hätten, die Gewinne abwirft und jedes Jahr 10. Mio. Euro in den Haushalt überweist. Ich kann mich gut daran erinnern, als die KölnMesse noch den Kulturbetrieb subventioniert hat. Da träumen wir heute von. Die Wirklichkeit aber ist: In Zukunft müssen wir jährlich 20 Mio. Euro zahlen.  

Wir hätten uns eine realistische Investitionspolitik und Gewinnrechnung bei der Hafenerweiterung gewünscht. Deshalb werden wir den geplanten Ausbau des Godorfer Hafens ablehnen.