Fahrscheinlose Osterferien

Rede von Michael Weisenstein zur Ratssitzung am 18. Dezember 2018

Die Gruppe BUNT hat einen fahrscheinlosen Tag im ÖPNV beantragt. Das ist zu bescheiden. Wir müssen die Verkehrswende in mutigeren Schritten vorantreiben.

Andere Städte machen es vor. Jüngste Beispiele: Aschaffenburg und Luxemburg. In Aschaffenburg sind für eine Probezeit von 2 Jahren die Busse an allen Samstagen zur kostenlosen Nutzung  frei gegeben.

Ab Sommer 2019 fallen in Luxemburg alle Tarife im ÖPNV. Sieben Tage die Woche rund um die Uhr kann man dann dort kostenlos den ÖPNV benutzen. Der kleine Staat wird dadurch seine Verkehrsprobleme lösen.

Nur wenn der Autoverkehr in den Städten deutlich reduziert wird, können wir die Stickoxidbelastung in den Griff bekommen. Ein Umlagefinanzierter oder für die Nutzer*in kostenloser ÖPNV ist ein wichtiger Schritt weg vom Auto.

Das Thema des unentgeldlichen ÖPNV ist derzeit in aller Munde. Köln muss jetzt einen großen Schritt in diese Richtung gehen. Auch der Bund muss in die Verantwortung. Statt Milliarden in das Auslaufmodell Auto zu stecken, muss der Bund in die Finazierung des ÖPNV-Betriebes einsteigen, so wie in Österreich oder Frankreich.

In den Ferien sind die Fahrgastzahlen in den morgendlichen Spitzen deutlich geringer als zu Schulzeiten. Deswegen lassen Sie uns heute die fahrscheinlosen Osterferien beschließen.

Herr Fenske, ich bin mir sicher, dass Sie ihre KVB in einem ordentlichen Zustand übergeben. Die KVB schafft die fahrscheinlosen Osterferien. Die Stadt muss das Geld dafür geben. Circa 1,4 Mio. Euro werden diese beide Wochen kosten. Das ist weit weniger als die sinnlosen Planungskosten für den Ost-West-Tunnel.

Deshalb leiten Sie mit uns die Verkehrswende ein: Stimmen Sie für die fahrscheinlosen Osterferien.

Vielen Dank.