Einbruch der Fahrgastzahlen in der Pandemie - KVB wieder auf die Schiene setzen: Hygienekonzept und Preissenkung!

Den ÖPNV in Köln wieder attraktiv zu machen, ist das Ziel eines Antrages der Kölner Ratsfraktion DIE LINKE für die Sitzung des Rates am 18.6. Die Linksfraktion setzt dabei auf ein umfassendes Hygienekonzept und niedrigere Preise im VRS-Gebiet.

Michael Weisenstein, Fraktionsgeschäftsführer und Mitglied im Verkehrsausschuss, dazu:
„Die KVB hat in der Corona-Pandemie zwei Drittel ihrer Fahrgäste verloren. Wir wollen ein umfassendes Hygienekonzept – von der Reinigung bis zum Luftaustausch – damit die Menschen keine Sorge mehr haben, sich in Bussen und Bahnen anzustecken."

Die Fahrgastzahlen im ÖPNV sind mit der Corona-Pandemie auf etwa ein Viertel eingebrochen und haben sich seitdem nur leicht auf knapp ein Drittel des Normalwertes erholt. Der Pkw-Verkehr ist anfangs ebenfalls deutlich zurückgegangen, erreicht aber inzwischen fast wieder die alten Zahlen. Der Radverkehr hat dagegen deutlich zugenommen.

Michael Weisenstein weiter:
„Es ist bekannt, dass die hohen Preise bei der KVB und im VRS-Gebiet Menschen davon abhalten, auf den ÖPNV umzusteigen. Jetzt sollten wir die Preise deutlich senken und Fahrgäste zurückgewinnen!"

Ein häufig vorgebrachtes Argument gegen eine Senkung der Fahrpreise ist, dass der Kölner ÖPNV nicht die Kapazitäten habe, die zu erwartenden zusätzlichen Fahrgäste aufzunehmen. Dieses Argument hat in der derzeitigen Situation ganz offensichtlich keine Gültigkeit.

Michael Weisenstein weiter:
„Die KVB und auch der Stadtwerkekonzern können die Einnahmeausfälle durch die Corona-Krise nicht selbst tragen. Den öffentlichen Nahverkehr zu sichern und damit die Mobilität der Kölnerinnen und Kölner ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Hier sind der Bund, das Land und die Stadt Köln gefordert."

Die Bundesregierung hat beschlossen, die sogenannten Regionalisierungsmittel für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) um 2,5 Mrd. Euro aufzustocken. Welcher Anteil dieser Summe die KVB erreichen wird, ist noch unklar. Verbleibende Defizite der KVB sollten dadurch aufgefangen werden, dass die Gewinnabführung des Stadtwerkekonzerns an den städtischen Haushalt reduziert wird.