Ein eindeutiges Ja zur Sanierung des Römisch-Germanischen Museums

Rede von Gisela Stahlhofen zur Ratssitzung am 11.7.2017

Von uns ein eindeutiges "Ja" zur Sanierung des Römisch-Germanischen-Museums. Und nicht erst seit heute, denn seit 2011 wissen alle, das Museum ist in die Jahre gekommen und bedarf einer Generalsanierung. Diese beschlossen wir einstimmig fast auf den Tag genau vor sechs Jahren. Die damaligen Beteiligten aus der Verwaltung: Herr Streitberger, Herr Rummel, Herr Quander standen zu Ihrem Museumsdirektor und fast wäre es losgegangen, allerdings auch nur um einen Mindest - Ist - Zustand herzustellen.

Dann passierte etwas Unerwartetes. Ende/Anfang 2013 wurde die Idee einer Historische Mitte auf einem "Herrenessen" der Freunde des Kölnischen Stadtmuseums geboren - so die Legende. Tatsächlich hatte OB Roters nur ausgeplaudert, dass die Stadt bereits einen Neubau am Roncalliplatz prüfe. Fast alle waren begeistert und die Zeitungen waren voll von euphorischen Äußerungen. Das Stadtplanungsamt übernahm und eine Planungswerkstatt mit anschließendem Architektenwettbewerb wurde gestartet.

Das erste Ergebnis daraus war, dass Sie meine lieben Kolleginnen und Kollegen, mit dem Beschluss vom 12.11.2015 die dringend notwendige Sanierung gestoppt haben. Nur wir, DIE LINKE, Piraten und die damaligen Freunde haben dagegen gestimmt.

Seit 2015 hat es natürlich eine Kostensteigerung gegeben und die jetzige Vorlage konzentriert sich auf den eigentlichen Museumskörper. Das Verwaltungsgebäude ist davon ausgenommen, denn es steht auf dem Areal der "Historischen Mitte". Auf wessen verwaltungsinternes Drängen auch immer, sah die Verwaltung scheinbar keine andere Möglichkeit, diese Vorlage in die Beratungsfolge zu geben. 

Die Vorlage konnte dann logischerweise im Ausschuss und Kultur nicht behandelt werden, da wir sie als Tischvorlage bekamen. Es geht immerhin um 4,5 Millionen, da sollte man doch in Ruhe lesen können. Eine Empörung wurde zelebriert und das Ergebnis ist, dass die Vorlage jetzt auch ohne Votum des Finanzausschusses heute im Rat behandelt wird.

4,5 Millionen für eine Planungsaufnahme erscheinen mir schon fast zu gering. Es soll schließlich ein Bestandsgebäude saniert werden. Man weiß nicht, auf was man in der Bauphase noch so alles stoßen wird. Ich denke, wir haben da einschlägige Erfahrung. Eine gute Planung ist das A und O beim Bauen.

Über den Änderungsantrag des neuen bürgerlichen Gesamtbündnisses CDU / Grüne / FDP und die GUT-Wählergruppe braucht man eigentlich nicht reden. Interim ohne signifikante Kosten, Totalunternehmen gleich Totalausfall und Planungsphase verkürzen, also husch husch, und sich hinterher echauffieren über nicht eingehaltene Termine.

Die SPD hat da einen durchaus brauchbaren Änderungsantrag eingebracht. Die Zuständigkeit der Stadtentwicklung, Planen und Bauen, zu übertragen, ist der richtige Schritt. Die Sanierung des Römisch-Germanischen Museums wurde dort gestartet und sollte auch von dort weiter bearbeitet werden.

Bei Ihrer Ergänzung Punkt 4 hat DIE LINKE ein wenig Sorgen. Wir, und hier meine ich explizit uns selbst - die Mitglieder des Rates, haben ein anderes Großprojekt mit einem zu engen Zeitrahmen an den Start geschickt und diese Zeitvorgabe hat sich, wie Baufachleute diagnostiziert haben, bitter gerächt. Die Summe von 76 Monaten zeigt, dass Sie addieren können. Beim Lesen dürfte aber auch aufgefallen sein, dass der ein oder andere Punkt im Terminrahmen verzahnt werden kann, dafür müssen natürlich die beteiligten Ämter auch zu einer Zusammenarbeit bereit sein. Ich hoffe, dass die aktuelle Ratsmehrheit im Interesse des Museums und des Steuerzahlers entscheidet. Wie schon gesagt: Ein gute Planung ist das A und O beim Bauen.