Critical Mass

Gernot Schubert, Beate Hane-Knoll

Am 29.07.16 nahmen Mitglieder des AK Umwelt an der Critical Mass teil. Dabei handelt es sich um eine  besondere Aktionsform der Fahrradfahrenden, die es hier in Köln schon seit sechs Jahren gibt.

Die erste Critical Mass gab es 1992 in San Francisco. Mittlerweile finden derartige Veranstaltungen in einer Vielzahl anderer Länder statt. Hierbei geht es um das Einfordern von Rechten und einer besseren Infrastruktur für den Radverkehr.

Um dieses Ziel zu erreichen, trafen auch wir uns mit vielen anderen Radfahrer*innen am Rudolfplatz, um dann spontan und ohne feststehende Route durch die Stadt zu fahren. Die von den Fahrradkolonnen benötigten Straßenabschnitte waren dann faktisch kurzzeitig für den Autoverkehr gesperrt.  Die Veranstaltung zielt darauf ab, durch bloße Präsenz unseren Forderungen nach besseren Bedingungen für den Radverkehr Nachdruck zu verleihen.

Aber warum geht es ganz konkret in Köln?

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die zu großen Teilen zerstörte Stadt wieder aufgebaut. Dieses geschah so, dass sie vor allem den Anforderungen des Autoverkehrs gerecht wurde. Dementsprechend sind bei uns in Köln, wie übrigens auch in den meisten anderen Städten Deutschlands, unverhältnismäßig große Teile des öffentlichen Raumes den Autos vorbehalten. Anders ausgedrückt: Sie sind für den fahrenden, aber auch ruhenden Verkehr reserviert. Fußgänger und Radfahrer werden über weite Strecken sprichwörtlich an den Rand gedrängt.                        

Abgesehen davon, dass der Verkehr in zunehmenden Maß kollabiert, ist dieser Zustand nicht nur ungerecht, sondern begünstigt auch viele Umweltprobleme, vor allem die verheerende Luftverschmutzung in unserer Stadt.

Köln schafft es schon seit Jahren nicht, die vorgeschriebenen Grenzwerte bei den Stickoxiden einzuhalten. Eine deutliche Beschränkung des KFZ-Verkehrs würde aber nicht nur die Luft, sondern auch die Lebensqualität in unserer Stadt nachhaltig verbessern.