35 Euro Stundenhonorar für alle Deutsch-Dozent/innen an der Volkshochschule - damit ist aber noch nicht alles gut

DIE LINKE begrüßt die Erhöhung zu gleicher Bezahlung

Der Rat wird heute die Honorarangleichung der Deutschlehrer/innen an der Volkshochschule auf 35 Euro Stundenhonorar beschließen. Die im Finanzausschuss gestern erzielte Einigung gipfelte in einem gemeinsamen Antrag von CDU, SPD, Grünen, LINKEN und FDP. Damit sind die Deutsch-Dozent/innen in Kursen für Selbstzahler denjenigen gleichgestellt, die Geflüchteten in Integrationskursen Deutsch lehren. Bisher sollte das Personal in Kursen für ausländische Studierende und Arbeitnehmer/innen zwischen 7 und 9 Euro pro Stunde weniger verdienen als ihre Kolleg/innen in den Integrationskursen. Auf der heutigen Ratssitzung wurde zudem ein Antrag aller demokratischen Fraktionen beschlossen, mit dem auch "arbeitnehmerähnliche Vollzeitbeschäftigte", die nicht in Deutsch-Kursen unterrichten, ein Honorar von 35 Euro die Stunde erhalten.

Dazu erklärt der bildungspolitische Sprecher der Kölner Linksfraktion Heiner Kockerbeck: „Mit dem Argument ‘Es ist kein Geld da’ wurden in diesem Jahr mehrfach Anträge von der LINKEN und der SPD auf Angleichung der Honorare weggewischt. Mit der heutigen Lösung kann die VHS endlich wieder in ruhigeres Fahrwasser kommen, nachdem vor Wochen Dozent/innen aus Protest gegen Ungleichbehandlung die Übernahme von Kursen verweigerten oder der VHS den Rücken kehrten.“

Das Strukturproblem der Volkshochschulen ist damit aber nicht gelöst. Heiner Kockerbeck erläutert: „Früher haben Studienräte am Abend nebenbei einen Kurs an der VHS gegeben. Diese Situation ist heute ganz anders. Deshalb geht es nicht an, dass eine öffentliche Einrichtung an die hundert nahezu Vollzeitbeschäftigte als 'Scheinselbstständige' auf Honorarbasis anstellt, ohne Mitbestimmungsrechte und soziale Absicherung bei Krankheit, Erwerbslosigkeit, im Alter. Der Rat und die Stadtverwaltung müssen hier vernünftige Arbeitsbedingungen schaffen.“

„Damit die Vollzeitbeschäftigten hoffen können, endlich angemessen beschäftigt zu werden, müssen wir weiter mit dem Land und dem Bund über ihren finanziellen Beitrag zu den kommunalen Volkshochschulen sprechen,“ ist Heiner Kockerbeck überzeugt.